: Unterm Strich
„Vier Parteiaustritte und ein Betriebsunfall“: Das Schicksal der früheren DDR-Bürgerrechtlerin Vera Lengsfeld soll verfilmt werden. Geplant ist eine britisch-amerikanische Koproduktion, und Produzent wird Mike Newell sein, der sich mit „Vier Hochzeiten und ein Todesfall“ einen Namen gemacht hat, wie Lengsfeld der in Erfurt erscheinenden Thüringer Allgemeine (Samstagausgabe) bestätigte. Im März soll der erste Entwurf des Drehbuchs vorliegen. Mit dem Beginn der Dreharbeiten wird im Sommer gerechnet.
In dem Spielfilm soll gezeigt werden, wie die Arbeit der Oppositionellen von ihrem damalige Ehemann Knud Wollenberger an den Staatssicherheitsdienst verraten wurde. „Dieser Film ist keine Abrechnung“ (!), betonte die heutige Bundestagsabgeordnete. Es sei eher ein Versuch zu zeigen, wie vielschichtig das Leben in der DDR war. Sie fühle sich nicht als „ewiges Opfer des DDR-Regimes“, sagte Lengsfeld. Den privaten Schlußstrich zog sie mit der Scheidung von ihrem Mann im März 1992. Wenige Monate zuvor hatte sie bei der Einsicht in ihre Stasi-Akten erfahren, daß er bereits vor ihrer Ehe für das Ministerium für Staatssicherheit gearbeitet hatte und ab 1981 als inoffizieller Mitarbeiter „Donald“ auch gegen sie spitzelte, bis sie im Januar 1988 verhaftet wurde und am 9. Februar desselben Jahres die DDR verlassen mußte. Am Tage des Mauerfalls, dem 9. November 1989, kehrte sie zurück.
Die im Exil lebende Schriftstellerin Taslima Nasrin hat am Freitag abend im Berliner Hebbel-Theater Gedichte unter der musikalischen Begleitung von Jazzmusiker Steve Lacy vorgetragen. Unter dem Titel „The Cry“ rezitierte die aus Bangladesch stammende Autorin zu der eigens zu ihren Gedichten von Lacy komponierten Musik. Nasrin las in Englisch und Bengali zum Thema Frauenunterdrückung in ihrer Heimat.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen