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Bausenator: kein Wohnen an Bitter-Trasse

■ Zech-Bau soll an der Ecke Osterdeich/Georg-Bitter-Weg für 50 Millionen Mark bitte nur Büros bauen

Die Firma Zech-Bau wird auf dem Bunker-Grundstück am Osterdeich Ecke Georg-Bitter-Weg fünf viergeschossige Büro-Villen bauen. Die ursprünglich im Grundstücks-Kaufvertrag festgeschriebenen Wohnungen werden aber auf Wunsch der Baubehörde nicht entstehen. Denn wenn einmal Autos auf der Georg-Bitter-Trasse zwischen Erdbeerbrücke und Bismarckstraße rollen, sei Wohnen dort nicht zumutbar, so die Meinung der Planer.

Denn in der Baubehörde geht man davon aus, daß nach jahrzehntelanger Diskussion die Georg-Bitter-Trasse kommen wird, obwohl die Beiräte Hemelingen und Östliche Vorstadt am Dienstag abend noch einmal ihre Ablehnung bekundet haben. Eine Million Mark Planungsmittel für ein Ingenieurbüro sind bewilligt, im Sommer sollen Ergebnisse vorliegen. Dann muß besonders die SPD Farbe bekennen. „Wir haben noch keine abgeschlosseme Meinung zur Bitter-Trasse“, sagt der verkehrspolitische Sprecher der SPD-Bürgerschaftsfraktion, Wolfgang Jägers.

Im Investitionssonderprogramm sind 60 Millionen Mark für die Verkehrsverbindung von Schwachhausen zur Erdbeerbrücke vorgesehen, obwohl die Kosten eher auf die Hälfte geschätzt werden. SPD-Beiratssprecher Reinhard Werner ist dennoch sicher, daß die SPD sich aus Kostengründen gegen die Trasse entscheiden wird.

Zech baut, ob die Trasse kommt oder nicht. Nach Angaben von Geschäftsführer Wolfrat Voigt wird Zech insgesamt 50 Millionen Mark an der Ecke investieren. Noch in diesem Jahr soll mit der ersten der vom Bremer Architekten Klumpp entworfenen Büro-Villen an der Westseite des Grundstücks begonnen werden, das die Stadt dem Vernehmen nach für fünf Millionen Mark verkauft hatte.

Auf Grundrissen von 25 mal 25 Metern sollen die durch Glasgänge verbundenen Gebäude jeweils 2.700 Quadratmeter Nutzfläche bieten. Zech will eine Villa selber als neuen Firmensitz nutzen. Die vier anderen Gebäude sollen an Dienstleister vermietet oder verkauft werden. „Unsere Interessenten stehen teilweise erheblich unter Zeitdruck, Flächen zu bekommen“, so Voigt. Die letzten Bauabschnitte sollen nach Angaben aus der Baubehörde 2002 fertig sein.

Das Projekt habe sich wegen des Sinneswandels in der Baubehörde schon verzögert, so Voigt. Zech hatte für die Version mit vier BüroVillen am Osterdeich und 29 Wohnungen am Georg-Bitter-Weg schon einen Bauantrag eingereicht. „Wir hatten sogar schon einen Eigentümer für das Wohngebäude“, sagt Voigt. Die Beiräte sind gegen die reine Büro-Nutzung. Ihr Argument: Wenn an der Georg-Bitter-Trasse schon nicht gewohnt werden soll, was kommt dann auf die anderen Anwohner zu?

Dabei ist noch unklar, welche verkehrlichen Auswirkungen die Bitter-Trasse haben wird. In der Baubehörde geht man davon aus, daß sich der Verkehrsfluß über die Erdbeerbrücke erheblich verbessert, wenn die Autos nicht mehr zuerst in den Osterdeich und dann noch einmal in die Stader Straße abbiegen müssen. Andererseits blieben viele Kreuzungen und im Norden das Nadelör des Bahntunnels Richtung Schwachhausen erhalten. Die CDU-Baupolitiker haben sich aber festgelegt: Die Martinistraße wird nur dann – wie von der Baubehörde gewünscht – aus dem LKW-Führungsnetz herausgenomen, wenn die Bitter-Trasse kommt und Fernverkehr aus der Martinistraße abzieht. jof

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