: Jagdszenen aus Gundelfingen
Dillingen/Gundelfingen (taz) – Filmreif war die Verfolgungsjagd, die sich vergangenen Freitag vormittag in der schwäbischen Kleinstadt Gundelfingen ereignete. Böses ahnend war ein zwölf Zentner schwerer Bulle aus einer Metzgerei in der Gundelfinger Bahnhofstraße entwischt und in Richtung Stadtmitte geflüchtet. Zwei Polizeistreifen nahmen die Verfolgung auf und kamen gerade rechtzeitig, als ein Passant den wildgewordenen Stier mit einem Strick einfangen wollte. Das mächtige Tier konnte sich jedoch wieder losreißen und in Richtung Stadtkirche türmen, wo es – kurz vor dem Glockenläuten – erneut gefaßt wurde. Obwohl die Polizeibeamten davon abrieten, den rasenden Bullen auf einen Viehanhänger zu verfrachten, versuchte ein Metzger genau dies. Doch dabei riß sich der Zwölf-Zentner-Koloß erneut los und nahm den hinter sich stehenden Metzger auf die Hörner. Er wirbelte diesen herum und drückte ihn gegen eine Hauswand.
Ein Beamter der Polizeiinspektion Dillingen verpaßte dem wildgewordenen Ungetüm geistesgegenwärtig zwei Blattschüsse mit einem Spezialgewehr, woraufhin das Tier von dem inzwischen am Boden liegenden Metzger abließ und sich dem Polizisten zuwandte. Als dieser den Stier auf sich zurasen sah, bereitete er mit zwei gezielten Kopfschüssen dem Treiben und dem Stier ein jähes Ende. Klaus Wittmann
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