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■ StandbildUniformwechsel

„Ich hätte geschossen, da-

mals. NVA-Soldaten bei der

Bundeswehr“, Mi., 23 Uhr, N3

Nichts macht den Schwachsinn des Militärischen deutlicher, als Geschichten von Menschen, die in jeder Truppe einen Sinn finden müssen, was sie von den Söldnern und Soldaten vormoderner Armeen unterscheidet. Zum Beispiel Bernhard Birkhan, früher NVA, heute Ehrenkreuz der Bundeswehr als „Beispiel an Pflichterfüllung“.

Er führt Uniform und Terrier Nelly durch westliche Wälder und erstaunt sich über eine Gesellschaft, die die Militärkluft nicht mehr öffentlich tragen mag. Gattin Helma, früher auch im NVA- Dreß, heute in Zivil beim Bund, hat ihre Sinnsuche noch nicht abgeschlossen: „Mit dem Wort Freiheit im Eigentlichen kann ich nicht so groß was anfangen“, und beklagt, „seit diese Umstellung war“, sei es vorbei, „daß alles seine Ordnung hatte“. Birkhan, der von der„Motivation“ und von den „Werten“ des NVA-Dienstes spricht, hat die alte Uniform noch im Keller, neben der Verpackung des neuen Sony- Fernsehers. Er erinnert sich an den Uniformwechsel: „Ich konnte nachempfinden, wie es wäre, wenn man eine Schlacht verloren hat.“

Der Film zeigt Menschen ohne großen Begründungsbedarf, die tatsächlich Frieden wollen: ihren Frieden; zeigt sie im nutz-, harm- und ziellosen Bundeswehralltag, in dem sie die NVA-Werte „Einsatzbereitschaft, Ausdauer, Disziplin“ ein wenig missen. Heike Mundzeck befaßt sich mit Menschen, die im Fahnenwechsel sie selbst zu bleiben versuchen; was dieser Prozeß über die Relativität des Traditionell-Staatlichen sagt, bleibt hinter den Bildern. Der Kommentar spricht von „innerer Führung“ und „demokratischer Armee“. Dinge, deren Möglichkeit die Bilder dementieren. Lutz Meier

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