: Grüner Streit
■ Interne Fehde um die Koalition in Kiel
Bei Schleswig-Holsteins Bündnisgrünen haben schwere Vorwürfe von Kritikern der rot-grünen Koalition zu heftigen Auseinandersetzungen geführt. Landesvorstandssprecher und Ober-Realo Klaus Müller forderte am Sonnabend deshalb, „Kontroversen offen in demokratischen Gremien zu suchen und nicht in kleinen Kungelkreisen“. Umweltminister Rainder Steen-block warf den Rivalen („Die Gruppe ist aber nicht repräsentativ.“) im Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ parteischädigendes Verhalten vor. Beide befürchten, daß die Dauerattacken der Unzufriedenen die Position der Grünen in Koalition und Landtag schwächen.
Auslöser des Streits war ein Protokoll über ein vorweihnachtliches Treffen von Koalitionskritikern. Darin hieß es, Mitglieder von Landesvorstand, Kabinett und Landtagsfraktion hätten sich zu „politischen Gegnern“ entwickelt. Weiter heißt es in dem Papier: Die „Zeit der Abspaltung ist nicht reif“.
Auf dem Landeshauptausschuß am vorigen Wochenende wurden die Vorwürfe nicht zur Sprache gebracht, die Sitzung geriet eher zum „harmonischen Familientreffen“ (taz berichtete). „Das hat sich in den letzten Tagen leider nicht fortgesetzt“, so Müller. „Ich glaube, daß die Konfliktlagen nicht ausgeräumt sind.“ lno
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