: Fußbälle für Afrika
■ 60.000 Bälle drohte aus Markenschutzgründen Verbrennung
60.000 Fußbälle lagern derzeit mit ungewisser Zukunft im Freihafen von Hamburg. Schon im Oktober landeten die Bälle nach Aussage des Zolls in drei Containern aus Pakistan in der Hansestadt. Wegen großer Qualitätsmängel verweigerte der ursprüngliche Käufer die Annahme. Weil die Bälle die Vereinslogos von sieben Bundesligavereinen tragen und mit dem ursprünglichen Kaufvertrag auch die Lizenz für die Logos nichtig geworden war, bestanden die Fußballvereine sodann darauf, daß die Bälle wegen illegaler Verwendung ihrer Markenzeichen beschlagnahmt wurden. Daraufhin sollten alle 60.000 Bälle verbrannt werden.
Gestern nun stoppte der Zoll die geplante Vernichtung der Bälle in der Müllverbrennungsanlage Stapelfeld. Die Rechtsabteilungen mehrerer betroffener Bundesligavereine prüften derzeit erneut ihre Anträge auf Grenzbeschlagnahme, teilte der Zoll zur Begründung mit. Angeblich gehören zu den betroffenen Vereinen unter anderem der FC. St. Pauli, Bayern München und Borussia Dortmund.
Wer die aufgelaufenen Lagerkosten sowie die noch ausstehenden Einfuhrabgaben bezahlen soll, die sich auf mehr als 10.000 Mark belaufen, ist noch unklar. Nur die Zukunft der 60.000 Bälle zeichnet sich ab: „Wir haben Angebote von caritativen Organisationen, die die Bälle mit Hilfe von Sponsoren nach Afrika fliegen wollen“, sagte Zollsprecher Losse gestern. lno
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