Spiel ohne Grenzen

■ Heute Beginn der Aufstiegsrunde / EHC Crocodiles wollen in die zweite Bundesliga

Vor dem heutigen Auftaktspiel der Aufstiegsrunde zur zweiten Bundesliga regiert bei den Crocodiles grenzenloser Optimismus. Manager Horst-Peter Kretschmer des frischgebackenen norddeutschen Meisters: „Der Aufstieg ist Pflicht und programmiert.“

Zusätzliches Plus des EHC: Das Teilnehmerfeld der Aufstiegsrunde ist von sechs auf vier zusammengeschmolzen. Zwei Aufstiegsaspiranten aus Nordrhein-Westfalen haben wegen zu hoher Reisekosten bereits abgewunken. Von den verbleibenden vier Teams steigt eines direkt in die zweite Bundesliga auf. Dem Zweiten bleibt die Hoffnung, sich gegen den Letzten der zweiten Bundesliga für die dritthöchste Klasse zu qualifizieren.

Nicht gekniffen hat das Team aus Erfurt. Trainer Gordon Blumenschein hat die Thüringer in Herford beobachtet und „eine gute Mannschaft gesehen“. Beeindruckt hat den Übungsleiter insbesondere der kanadische Stürmer Cary Commons. Doch ob das gegen das EHC-Prunkstück, die erste Sturmreihe, ausreicht? Jeff Herman, Pat Ryan und Mark Franks haben den bedauernswerten Regionalliga-Keepern den Puck bislang nur so um die Ohren gehauen: Allein Mark Franks konnte 61 Tore in 15 Spielen erzielen.

Noch wichtiger als das Geschehen in den Hallen ist im deutschen Eishockey derzeit der finanzielle Aspekt. Viele Vereine sind pleite, andere stehen kurz vor dem Konkurs. Beim Viertligisten EHC jedoch „sei man mit 31 Sponsoren von Zuschauereinnahmen unabhängig“, so Wacki Kretschmer euphorisch.

Dafür sorgt nach eigenem Bekunden auch der Bau-Unternehmer Klaus-Peter Jebens. Als Gesellschafter der „Merkur Marketing und Veranstaltungs GmbH“ hält er die Fäden bei den Crocodiles fest in der Hand. Vielleicht kann sein Eishockey-Team mittelfristig in einer neuen Superhalle spielen, hofft Jebens. Nachdem der smarte Kaufmann mit seinen Plänen, die Arena in Rahlstedt zu bauen, vom Senat abgeblockt wurde, habe er jetzt „ein neues Projekt in der Schublade“. Matthias Greulich

EHC – Erfurt, heute um 19.30 Uhr, Eishalle Farmsen