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Das Brauhaus der Hanse

Getreideexport, auch wenn die eigene Stadtbevölkerung verhungert? Hamburger Kaufleute erkannten bereits im 14. Jahrhundert, wie einträglich eine Erhöhung der „Wertschöpfung“ beim Handel sein kann: Der Export von selbstgebrautem Bier beispielsweise ist weit lukrativer als der von Gerste und Malz.

Als im 14. Jahrhundert nach und nach 500 Brauereien in Hamburg entstanden, wurde die Stadt zum Brauhaus der Hanse. Dabei ging es den Kaufleuten weniger um den Durst hanseatischer Kehlen: Der Export nach Flandern, Holland, Friesland und Dänemark stand obenan. Die Brauereien veränderten das Stadtbild nachhaltig: deutlich größer an Grundfläche und Stockwerken als die übrigen Wohn- und Kaufmannshäuser, beherrschten sie die Altstadt.

Auf Export setzt auch heute noch die Holsten-Brauerei: Mit ihren starken Vertretungen und Absatzkanälen in Skandinavien und Großbritannien und einem Hegemonialanspruch für den gesamten norddeutschen Raum steht sie in alter Tradition. Mit einem kleinen, feinen Unterschied: Wo einst 500 brauten, ist bald nur noch Holsten übrig. fm

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