: Mord in Magdeburg noch ungeklärt
Magdeburg (AP/taz) – Trotz zahlreicher Hinweise hat die Magdeburger Polizei auch drei Tage nach dem gewaltsamen Tod eines 17jährigen Punkers noch keine heiße Spur. Über eine mögliche erste Spur allerdings berichtete ein Polizeisprecher: Man habe vier Jugendliche aus der rechten Szene ermittelt, mit denen Frank Böttcher wenige Stunden vor seinem Tod in der Straßenbahn gewesen sei. Die 15köpfige Sonderkomission ermittle aber auch weiter in Richtung Raubüberfall oder Auseinandersetzungen in der linken Szene.
Eine „Antifaschistische Initiaive“ rief alle Magdeburger zu einer Mahnwache an der Stelle auf, an der Frank B. getötet worden war. Unter dem Motto „Gedenken an Frank und gegen faschistischen Straßenterror“ solle sie täglich zwischen 14.00 und 18.00 Uhr stattfinden. Bereits am Montag abend hielten rund zehn Jugendliche der linken Szene die erste Mahnwache. Vorgestern demonstrierten auch etwa fünfhundert Menschen gegen die Gewalt von rechts.
Ein verhafteter 20jähriger Skinhead bestreitet eine Beteiligung an der Tat. Er habe allerdings ein Teilgeständnis zu einem Raubüberfall abgelegt, der kurz vor dem Mord in unmittelbarer Tatortnähe geschah und dessentwegen er festgenommen worden war.
Foto: dpa
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