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Unproduktiv und teuer

■ Löhne in Ostdeutschland sind zu hoch und übertreffen Produktivität

Berlin (rtr/dpa) – ArbeitnehmerInnen in Ost- und Westdeutschland verdienen zunehmend gleich viel Geld. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) schreibt in seinem gestern veröffentlichten Bericht, daß die Ostbruttolöhne 1996 auf 78 Prozent der Westlöhne gestiegen sind. Netto haben die Ostdeutschen sogar 87 Prozent vom Einkommen der Westdeutschen. Diese hohen Lohnsteigerungen stellen nach Meinung der DIW-ForscherInnen eine schwere wirtschaftliche Hypothek dar. Sie belasteten nachhaltig die Entwicklung in Ostdeutschland. Denn das Verhältnis von ost- zu westdeutschen Lohnstückkosten habe sich nicht verbessert. So haben ostdeutsche Unternehmen durch die hohen Lohnstückkosten einen Kostennachteil von 50 Prozent gegenüber Betrieben in Westdeutschland, rechnete der Arbeitgeberverband Gesamtmetall aus.

Laut DIW dürfen die Tarife im Osten einige Jahre nicht gesteigert werden. Nur wenn es zu einer Korrektur beim Verhältnis von Lohnkosten und Produktivität komme, könne ein selbsttragender Aufschwung erwartet werden. Doch zu einer solchen Korrektur werde es in diesem Jahr nicht kommen. Das reale Bruttoinlandsprodukt je Erwerbstätigen habe sich im zweiten Quartal 96 auf 3.760 Mark belaufen. Das seien lediglich 46 Prozent des entsprechenden Betrags in Westdeutschland. Bis zur Jahresmitte 96 seien die durchschnittlichen Bruttoeinkommen aus unselbständiger Arbeit auf monatlich 3.860 Mark oder 75 Prozent des westdeutschen Vergleichsbetrags gestiegen. Die durchschnittlichen Nettolöhne und -gehälter erreichten 2.290 Mark oder 87 Prozent des westdeutschen Betrags. Damit haben die Ostdeutschen beträchtliche Zunahmen ihrer Realeinkommen verbucht, wogegen in Westdeutschland die Reallöhne kaum gestiegen oder sogar gesunken sind. Die Löhne im Osten seien laut DIW der Produktivität davongelaufen.

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