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Nr. 26 bittet Seoul um Asyl

■ Nordkoreanischer Chefideologe flieht

Peking/Seoul (dpa) – Ein hochrangiger nordkoreanischer Parteifunktionär und sein Sekretär sind gestern in die südkoreanische Botschaft in Peking geflüchtet. Das bestätigte ein Diplomat.

Der Parteifunktionär sei Hwang Jang Yop, Sekretär für Auswärtige Angelegenheiten der Kommunistischen Partei. Er gelte als enger Mitarbeiter des De-facto-Führers Kim Jong Il. Nach Angaben des südkoreanischen Außenministeriums hat sich Seoul entschieden, ihm Asyl zu gewähren.

Bei der Rückkehr von einem zweiwöchigen Japanaufenthalt habe Hwang in Peking einen Zwischenstopp eingelegt, sei am Dienstag aber nicht wie geplant nach Nordkorea weitergeflogen.

Statt dessen sei er gestern früh in der Visaabteilung der südkoreanischen Botschaft in Peking aufgetaucht und habe um Asyl gebeten, berichtete der Diplomat. „Wir haben Kontakt mit den chinesischen Behörden aufgenommen“, sagte er über das weitere Vorgehen. Es sei das erste Mal, daß ein Nordkoreaner in der Botschaft um Asyl gebeten habe. Er soll so schnell wie möglich nach Südkorea gebracht werden, hieß es in Seoul.

Der heute 73jährige Hwang war 1972, 1977 und 1982 Vorsitzender der Obersten Volksversammlung. Seit 1980 ist er Mitglied des Sekretariats der Kommunistischen Partei Nordkoreas und Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses. Er gilt als Autorität auf dem Gebiet der nordkoreanischen Staatsideologie und soll die Nummer 26 in der Hierarchie der Kommunistischen Partei sein.

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