Keine Eskalation

■ Hafenkrankenhaus: LBK will Besetzer vorerst weiterhin dulden

Der Hausherr des Hafenkrankenhauses will seine Stillhaltetaktik gegenüber den BesetzerInnen beibehalten. Offiziell forderte der Chef des Krankenhausträgers LBK zwar gestern die UnterstützerInnen auf, das Gelände zu verlassen. Im Nebensatz betonte LBK-Chef Hartwig Mellmann jedoch, daß kein Strafantrag gegen die Gruppe gestellt werden soll, die sich auf Station D häuslich eingerichtet hat. „Wir wollen nichts unternehmen, was zu einer Eskalation führen könnte“, beteuerte Mellmann.

Am Freitag soll sich der von der Initiative „Ein Stadtteil steht auf“ geforderte Runde Tisch St. Pauli konstituieren, an dem für den Senat Stadtentwicklungssenator Thomas Mirow (SPD) Platz nehmen wird. Sollte die Gruppe, die für den Erhalt der Traditionsklinik kämpft, das Feld nicht bis Freitagabend geräumt haben, kann aus Sicht des LBK die geplante Notfallambulanz am Standort Hafenkrankenhaus ihren Betrieb nicht zum 1. März aufnehmen. Die von den BesetzerInnen „Heftpflasterambulanz“ getaufte Einrichtung mit 30 Beschäftigten wird unter der Federführung des AK St. Georg nur PatientInnen mit weniger gravierenden Verletzungen behandeln können. Der Notarztwagen wird das Hafenkrankenhaus nicht mehr anfahren. Das AK St. Georg wird gleichzeitig auch die Zentralambulanz für Betrunkene (ZAB) in der Brennerstraße übernehmen.

Die UnterstützerInnen haben unterdessen angekündigt, daß Station D auf absehbare Zeit in ihrer Hand bleibt und sie den Abtransport medizinischer Gerätschaften aus dem geschlossenen Hafenkrankenhaus verhindern wollen. „Wir würden uns veralbert fühlen, wenn einerseits der Runde Tisch über das Gesundheitszentrum verhandelt und andererseits die Beatmungsgeräte in der Klinik abmontiert werden“, sagte eine Besetzerin zur taz. lian