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Unterm Strich

Die geplante Nachgestaltung eines mittelalterlichen Klosters als Stahl-Glas-Konstruktion für die Expo 2000 in Hannover ist bei evangelischen Kunstbeauftragten auf Ablehnung gestoßen. Der Entwurf, mit dem sich die katholische und die evangelischen Kirchen präsentieren wollen, falle in der architektonischen Qualität deutlich hinter die Standards von Weltausstellungsarchitektur zurück, erklärten die Kunstexperten in einer am Sonntag in Berlin verbreiteten Stellungnahme. Das Vorhaben werde auch dem Stand des aktuellen Kirchenbaus nicht gerecht. Mit der wiederverwendbaren Stahl- Glas-Konstruktion in Gestalt eines ehemaligen Zisterzienserklosters werde ein Diskussionsprozeß mißachtet, der Anregungen für die Bauaufgaben im dritten Jahrtausend geben will. Zu ihnen gehöre ein Nachdenken über das Bild vom Menschen, über Orte der christlichen Gemeinde und die Rolle kirchlicher Architektur im öffentlichen Raum. Ein sich daraus ergebendes Bauwerk könnte „zukunftsweisende Impulse für das kirchliche Selbstverständnis und den Kirchbau“ geben. „Wir befürchten, daß diese Gelegenheit zugunsten eines Klischees verschenkt wird“, heißt es in der Erklärung, die die Beauftragten bei einer Konsultation in der vergangenen Woche im hessischen Marburg verabschiedeten.

Das sächsische Kunstministerium hat dem Direktor der Dresdner Rüstkammer, Dieter Schaal, zum zweitenmal wegen früherer Stasi-Mitarbeit gekündigt. „Herr Schaal hat dagegen geklagt und ist seit Ende September 1996 beurlaubt“, sagte Ministeriumssprecher Hartmut Häckel am Montag der dpa auf Anfrage. Schaal, der nach einer ersten Stasi-Überprüfung im Herbst 1991 bereits eine Kündigung erhalten hatte, war dagegen 1992 erfolgreich vor Gericht vorgegangen. Nun erhob Schaal – seit 1985 Direktor des Museums – auch gegen die erneute Kündigung zum 31. März 1997 Einspruch vor Gericht. „Die Verhandlungen vor dem Arbeitsgericht laufen“, sagte Häckel. Die Kündigung sei im Zuge der Überprüfungen der Gauck-Behörde erfolgt. Nach deren Erkenntnissen hat Schaal als Inoffizieller Mitarbeiter unter dem Decknamen Hans Stockmann Kollegen ausspioniert. Bis zur Klärung der Angelegenheit führt sein Stellvertreter Hans-Werner Lewerken die Geschäfte des Museums in der Sempergalerie im Zwinger.

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