: Unterm Strich
Buchmessen aktuell: Der geplante Umzug der Leipziger Buchmesse aus der Innenstadt auf ein neues Messegelände ist „in der Branche“ (dpa) umstritten. In einer Umfrage in des Börsenblatts für den Deutschen Buchhandel äußerten sich viele Messeteilnehmer skeptisch. Die Messechefin Cornelia Wohlfarth hält dagegen, daß die meisten das neue Gelände gar nicht kennen würden. Die Messehäuser in der Innenstadt seien veraltet, für die nötigen Sanierungskosten fehle das Geld. Schon aus Sicherheitsgründen könnten nicht mehr als die 40.000 Menschen, die 1996 die Messe besuchten, in die Häuser gelassen werden. Für die diesjährige Buchmesse vom 20. bis zum 23. März, die wie bisher in der Innenstadt veranstaltet wird, gibt es bereits eine Warteliste mit 40 Verlagen, für die kein Platz mehr ist.
Rechtzeitig zur Internationalen Buchmesse in Jerusalem im April soll Daniel Jonah Goldhagens Buch „Hitlers willige Vollstrecker“ auf hebräisch erscheinen. Ein israelischer Verlag wolle die Publikation des US-amerikanischen Autors auf den Markt bringen, meldete Haaretz gestern.
Der portugiesische Essayist Eduardo Lourenco ist der literarische Eröffnungsredner der diesjährigen Frankfurter Buchmesse, die vom 15. bis 20. Oktober stattfindet. Der Präsident der Europäischen Kommission, Jacques Santer, hat als politischer Redner zur Eröffnung zugesagt. Lourenco ist als Verfasser psychologischer Analysen seines Landes und Interpret portugiesischer Literatur hervorgetreten. Eine Auswahl seiner Werke, die bisher nicht ins Deutsche übersetzt wurden, soll zur Buchmesse erscheinen — Portugal ist das Schwerpunktland der Messe.
Und weiteres: Der Diebstahl des Ölgemäldes „Ansicht eines Hafens“ von Caspar David Friedrich aus dem Potsdamer Schloß Charlottenhof Anfang Dezember ist aufgeklärt. Das mehrere Millionen Mark wertvolle, aber nicht versicherte Bild ist in Potsdam sichergestellt worden. Vier Männer wurden festgenommen. Die Täter — nach Polizeiermittlungen keine „absoluten Profis“ — waren nachts durch ein Fenster im oberen Geschoß des Gebäudes eingedrungen. Durch eine Alarmanlage wurde der Wachschutz informiert. Als dieser wenige Minuten später eintraf, war das Bild einschließlich des vergoldeten Holzrahmens bereits verschwunden.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen