: Hamburger Kino-Tips
Eine Zeitlang stand SaschaAnderson für eine geschickte, intelligente Form der Subversion von totalitärer Herrschaft, dann stellte sich heraus, daß der Untergrund-Literat vom Prenzlauer Berg als langjähriger Stasi-Zuträger an eben der Herrschaft partizipierte – und sein Name stand bald nur noch für eins: für Verrat. Unter diesem Titel, Verrat, haben die schwedischen Dokumentarfilmer Fredrik van Krusenstjerna und Björn Cederberg ein Porträt über Anderson gedreht. Vielleicht hilft ja der Blick aus dem Ausland, bei der – wie heißt das immer so schön? – Aufarbeitung der jüngsten Vergangenheit nicht immer und immer wieder in Schwarzweißmuster zu verfallen. Do, 29. 6., Lichtmeß
Wie die letzten Jahre auch veranstaltet das B-Movie sein Sommerkino. Statt in der Brigittenstraße steht der Projektor die kommenden Wochen in Elbnähe, und zwar im Donnerspark bei Övelgönne. So kann man bei gutem Wetter die Filme unter dem bekannt schönen freien Himmel Hamburgs sehen, bei schlechtem Wetter geht's allerdings nach St. Pauli zurück. Dann startet die Vorführung doch im Stammhaus. Das Programm, das die B-Movie-Leute zusammengestellt haben, wird auch sommerlicher, es startet mit Spike Lees Do The Right Thing. Sa, 1. 7., B-Movie
Die Lateinamerikanischen Filmtage im 3001-Kino neigen sich ihrem Ende zu. Einige Höhepunkte kommen aber noch, und einer davon ist ganz sicher die Vorführung des Films Ich, die Unwürdigste von allen. Regisseurin Maria Luisa Bemberg schildert darin die Leidensgeschichte der Juana Ines dé la Cruz, die sich im Mexiko des 17. Jahrhunderts als Schrifstellerin versuchte. Im Frühjahr dieses Jahres ist Bemberg verstorben, insofern kann die Aufführung auch als posthume Hommage gelten. taz-hamburg-Autorin Silke Kirsch wird zu Beginn der Aufführung kurz in das Werk der Regisseurin sowie in den Film einführen.Mo, 3. 7., 3001
Brummm, brummbrumm, quietsch, schepper . . . Bei dieser Vorstellung würde manchem Autofetischisten der Freudenspeichel zusammenlaufen: Da gibt es ein Autorennen, bei dem man Pluspunkte sammeln kann, indem man möglichst viele Menschen überfährt, am besten Kinder und Greise, denn die bringen höchste Punktzahl. Trash-Spezialist Roger Corman setzte diese Vorstellung im Jahre 1974 als Zukunftsvision um, mit David Caradine und Silvester Stallone in den Hauptrollen. Im Original hieß der Film Death-race 2000, der deutsche Verleih entschloß sich aus irgendwelchen Gründen zu dem Titel Frankensteins Todesrennen. Mo, 3. 7., Zeise drk
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