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Falter im singenden Garten

■ Schmetterlingszentrum im Sachsenwald ist wieder geöffnet

Fernab von Autolärm und Hektik lädt seit dem Wochenende wieder der Schmetterlingsgarten der Fürstin Elisabeth von Bismarck in Friedrichsruh ein. Unter dem gläsernen Dach des Tropenhauses bietet sich eine fast paradiesische Stimmung: Zahllose bunte Schmetterlinge , zarte Libellen mit durchscheinenden Flügeln, plätschernde Wasserspiele und verführerisch duftende Pflanzen.

In den vergangenen zwölf Jahren erfreuten sich über 1,2 Millionen Besucher an den 60 verschiedenen Falter-Arten, den Libellen und den exotischen Wasser- und Duftgärten, die sich in der Anlage befinden. Das Konzept stammt von der Fürstin, die Wert legt auf Einrichtungen, die auch behinderten Menschen Freude bereiten. So sind der „Singende Garten“und der Duft-Garten vor allem bei Sehbehinderten und Blinden beliebt, sprechen sie doch auf ganz außergewöhnliche Weise die Sinne an. 1985 eröffnete die Blumen- und Falterliebhaberin den Schmetterlingsgarten. Zuvor studierte die Fürstin in England und Frankreich ähnliche Gartenprojekte, deren Konzeptionen in das Falter- und Libellen-Zentrum in Friedrichsruh einflossen.

Zur Eröffnung des Gartens erscheint außerdem im Reinbeker Rowohlt Verlag das Buch Meine Schmetterlinge, an dem die Naturliebhaberin mitgearbeitet hat. Seit dem Tod des dritten Fürsten Otto von Bismarck 1976 steht Fürst Ferdinand von Bismarck an der Spitze der deutschen Familiendynastie.

Der Urenkel des Reichskanzlers Otto von Bismarck verwaltet von Friedrichsruh aus den rund 5300 Hektar großen Familienbesitz im Kreis Herzogtum Lauenburg. Der Wald war dem Gründer des Deutschen Reiches von Kaiser Wilhelm I. übereignet worden. Neben dem Landbesitz verfügt der 66jährige über die Schnapsbrennerei Schönau und Unternehmens-Beteiligungen , auch außerhalb der Bundesrepublik.

Brigitte Gerkens-Harmann

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