: Den Blick immer fest nach unten
■ In Duisburg 1:1: HSV vergeblich auf der Suche nach dem Kick
Auf Höhe der Mittellinie hatte Pavel Wojtala seinen großen Auftritt. Der Manndecker des HSV konnte gerade noch Duisburgs Stefan Emmerling stoppen – allerdings nur auf unerlaubte Weise. Die Folge: rote Karte, Schluß nach einer guten halben Stunde.
Überraschenderweise sah Trainer Felix Magath keinen Anlaß, den bis dato „überragenden“Neuzugang ausdrücklich zu tadeln. „Für mich ist es ein Problem, wenn man von der Einstellung her erkennen kann, daß die Mannschaft nicht gewinnen will“, ärgerte sich der 43jährige über sein gesamtes Team. Das mangelnde Engagement sei ihm „ein Rätsel, in unserer Lage.“
Inzwischen hat auch der letzte beim Europapokal-Cup-Teilnehmer der vergangenen Saison gemerkt, daß die hohen Ziele nicht mehr angebracht sind. „Natürlich reden wir nicht vom UEFA-Cup-Platz, denn wir sind weiterhin in einer Situation, wo wir noch nach unten schauen müssen“, bekannte Magath. Und der Erste Vorsitzende Uwe Seeler sekundierte: „Kinder, zuerst geht es bei uns gegen den Abstieg!“Die Mopo nennt das ganz sachlich die „Akzeptanz des Mittelmaßes“. Man könnte auch von einem Offenbarungseid sprechen.
„Wir haben die erste Halbzeit verpennt und sind fast nur hinterhergelaufen. Die meisten Spieler sind erst aufgewacht, als Wojtala runter war“, legte Magath den Finger in die Wunde. Doch ändern tut sich wenig, so oft der strenge Mann auch pult. Trotz der Millionen-Investitionen – Cardoso, Saganowski und Wojtala – krebst der HSV im Keller herum.
Nach dem verantwortlich zu Machenden für die verfehlte Einkaufspolitik wird schon gefahndet. Er soll eine Vorliebe für modische Brillengestelle haben. as/dpa
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