piwik no script img

Familiär und offen

■ 250 Volleyballer und Squash-Spieler über Ostern beim internationalen schwul-lesbischen „Häschen-Turnier“

„Schwule und Lesben sind wie andere auch ein sportbegeistertes Völkchen“, sagt Sebastian Scharping, Pressesprecher von Startschuss, dem mit über 400 Mitgliedern größten Hamburger Verein für Schwulen- und Lesbensport. Grund genug für den seit fast sieben Jahren bestehenden Sportverein, zum sechsten Mal ein internationales schwul-lesbisches Volleyball-Turnier sowie zum dritten Mal ein Squash-Turnier über die Osterfeiertage auszurichten.

Insgesamt werden rund 250 Teilnehmer aus Deutschland, den Niederlanden und der Schweiz zum „Häschen-Turnier“, wie der gemeinsame Titel beider Veranstaltungen lautet, in der Hansestadt erwartet. Dabei soll weit weniger der Leistungsgedanke als vielmehr der Spaß wie auch der kommunikative Aspekt am gemeinsamen Sporttreiben im Vordergrund stehen. „Es hatten sich über 40 Teams für das Turnier angemeldet“, verdeutlicht Scharping das immense Interesse, „aus Platzmangel konnten wir aber leider nur 25 Zusagen geben.“

Wie schon in den vergangenen Jahren wurde das „Just-for-fun“-Turnier als uneigennützige Veranstaltung organisiert. Es wird so kalkuliert, daß die Teilnahmegebühren kostendeckend sind und alle Spenden und Überschüsse weitergegeben werden können – dieses Mal an die Unabhängige Homosexuelle Alternative (UHA), den Trägerverein des Magnus-Hirschfeld-Centrums (MHC).

Seit 15 Jahren gibt es organisierten Schwulen- und Lesbensport in Deutschland, der von Jahr zu Jahr einen stetigen Mitgliederzuwachs erfährt.

„Bei uns gibt es keine Zugangsvoraussetzung“, erklärt Sebastian Scharping. Zur Vereinsphilosophie von Startschuss gehöre, daß auch heterosexuelle oder selbst völlig unsportliche Menschen mitmachen könnten. „Mit einer Volleyball-Gruppe ging es los.“Kein Wunder, nach Scharpings Erfahrungen ist Volleyball der schwule Sport schlechthin.

Um die Szenegebundenheit der Schwulen und Lesben zu umgehen, biete gerade ein schwul-lesbischer Sportverein neben den eigentlichen Körperertüchtigungen – die bei Startschuss eine bunte Palette von Fußball und Tischtennis bis Fitness und Yoga abdecken – die Möglichkeit, neue Bekanntschaften zu machen.

„Da sich die gesamte Bandbreite der Schwulen und Lesben mit ihren unterschiedlichen Neigungen in den Vereinen trifft, besteht die Gelegenheit, auch außerhalb der Szene Leute kennenzulernen“, nennt Scharping einen der Gründe für organisierten Schwulen- und Lesbensport.

Turniere wie auch jenes an diesem Wochenende seien trotz ihrer Größe immer noch ausgesprochen familiär und besonders für „schwul-lesbische Sportanfänger sehr wichtig“, sagt Scharping. „Man lernt sehr leicht viele Leute kennen und wird dementsprechend auch schnell integriert.“

Oliver Lück

Volleyball: heute und Sonntag ab 10 Uhr in der Uni-Halle am Turmweg; Squash: heute und Sonntag ab 10 Uhr im „Squash-Land Jenfeld“(Barsbütteler Straße 33)

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen