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Lokalkoloratur

Das Christentum müsse kein Gegensatz zu sozialem und gesellschaftlichem Engagement sein, auch wenn es das zunehmend sei, findet Maria Jepsen und betätigt sich als Ruferin in der Wüste: „Christliche Impulse, wie es sie früher gab, zünden bei unseren Regierungen und Mächtigen nicht mehr“, bedauerte die Hamburger Evangelische Bischöfin in ihrer Osterpredigt am Sonntag im Michel. Jepsen erinnerte daran, daß früher zu Ostern Gefangene und Sklaven freigelassen worden seien. Dieser „Brauch, mit dem die Christen zeigten: Wir alle verdanken unser Leben Gott und Christus“, sei jedoch in Vergessenheit geraten. Heute gebe es keine Amnestien mehr, beklagte die Bischöfin und klagte an: „Zur Rückkehr aufgeforderte Bosnier dürfen nicht bleiben, im Gegenteil: Ihre Abschiebung hat gerade begonnen, in einer Weise, die beschämend ist und die zu Recht als unzumutbar bezeichnet und kritisiert wird.“Schöne Sonntagspredigt, Frau Bischöfin. smv

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