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Zwei Selbstmordattentate im Gaza-Streifen

■ Israel macht Hamas verantwortlich. Zwei Palästinenser in der Westbank erschossen

Jerusalem (AP/AFP/dpa/taz) – Zwei palästinensische Selbstmordattentäter haben sich gestern in der Nähe jüdischer Siedlungen im Gaza-Streifen in die Luft gesprengt. Bei den Anschlägen, die offenbar einen israelischen Schulbus und ein Armeefahrzeug zum Ziel hatten, wurden ein Palästinenser getötet und fünf verletzt.

Der Schulbus entging dem Anschlag nahe der Siedlung Nezarim offenbar durch eine Verspätung um wenige Minuten. Die zweite Explosion ereignete sich nahe der Siedlung Kfar Darom. Der Attentäter fuhr mit einem Eselskarren zwischen ein mit Palästinensern besetztes Taxi und ein israelisches Armeefahrzeug. Die Wucht der Explosion verwundete Passanten und Insassen. Die palästinensische Polizei nahm nach eigenen Angaben gemeinsam mit der israelischen Armee die Ermittlungen auf. Die Selbstmordattentäter sollen palästinensische Militäruniformen getragen haben. Bei den Sprengsätzen habe es sich um das gleiche Modell gehandelt.

Die Attentate wurden nach Angaben eines anonymen Anrufers beim israelischen Rundfunk von der radikalen Palästinenserorganisation Hamas verübt. Ein Hamas-Verantwortlicher im Gaza-Streifen erklärte dagegen, seine Organisation habe mit dem Anschlag nichts zu tun. Die Hamas machte ebenso wie die palästinensische Autonomiebehörde Israel für mindestens einen der Vorfälle verantwortlich. PLO-Chef Jassir Arafat sagte, ein israelischer Jeep habe das Feuer auf ein Palästinensertaxi bei Kfar Darom eröffnet.

Von Kugeln tödlich getroffen wurden gestern zwei Palästinenser im Westjordanland. Ein 18jähriger mißachtete nach Polizeiangaben eine Straßensperre zwischen Hebron und der Siedlung Kirjat Arba, woraufhin die Soldaten das Feuer eröffneten. Zeugen berichten dagegen, der Jugendliche habe im Schlafanzug auf der Straße gestanden. Das zweite Opfer, ein 25jähriger Polizist, wurde nach Angaben aus Krankenhauskreisen in Nablus von einem Gummigeschoß tödlich am Kopf getroffen, als rund tausend Menschen gegen die Siedlung Har Homa demonstrierten.

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