■ Fußball: Heinz unter Aufsicht?
Beim FC St. Pauli droht neuer Ärger. Nach den Spekulationen um eine Trennung von Trainer Uli Maslo nach Saisonende scheint auch die Aufsichtsratswahl im Juni ein schwieriges Unterfangen zu werden. Gestern abend erklärten zwei Mitglieder der „Arbeitsgemeinschaft interessierter MitgliederInnen im FC St. Pauli“(AGiM), bei der Wahl des neuen Kontrollgremiums antreten zu wollen. „Wir hoffen, daß wir im Falle unserer Wahl dazu beitragen können, daß es in diesem doch ,etwas anderen Verein' zu einer größeren Entscheidungstransparenz kommt“, pressemitteilten die AGiMisten Dr. Heinz Brauner und Holger Scharf. Das Gefühl vieler Mitglieder „die da oben – wir da unten“müsse beseitigt werden. Statt dessen solle „die Kompetenz, Kreativität und Emotionalität, die sich in den Reihen unserer Mitglieder befindet, in den neuen Aufsichtsrat eingebracht werden“. Die beiden Aufsichtsrats-Kandidaten, die der „Satzungskommission“angehört hatten, sehen sich in ihrer Arbeit „von großen Teilen der Mitgliedschaft“unterstützt: „Wir sind zuversichtlich, unsere Ideen demnächst als Mitglieder des Aufsichtsrats in die Tat umsetzen zu können.“In der Vergangenheit hatte sich St.-Pauli-Präsident Heinz Weisener häufig wenig begeistert von den basisdemokratischen Vorschlägen der AGiM gezeigt. Ihm gefiel weder die fordernde Art der aktiven Fans noch deren Wunsch nach „mehr Kontrolle“des Präsidiums bzw. des zukünftigen Vorstands. Erst auf massiven Druck der AGiM hatte Weisener überhaupt der Einsetzung eines Aufsichtsrats zugestimmt. Ursprünglich wollte es der FC-Boß bei der vom Deutschen-Fußball-Bund (DFB) gebilligten Minimallösung eines Präsidentenwahlausschusses belassen. Das war der AGiM zuwenig gewesen. Am Ende setzte sie sich gegen Weisener durch. Auch bei der Aufsichtsratswahl?
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