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Drei Pfeiler für den Wiederaufbau Albaniens

■ Die Vertreter der EU und der OSZE einigen sich mit der albanischen und griechischen Regierung auf die notwendige Hilfe für das südosteuropäische Land

Athen/Brindisi/Rom (dpa/taz) – Nur mit der schnellen und effektiven Hilfe der internationalen Gemeinschaft kann Albanien seinen Weg aus der Krise finden. Darin waren sich gestern der Sonderbeauftragte der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), Franz Vranitzky, der derzeitige EU-Ratspräsident Hans Van Mierlo und die Ministerpräsidenten Albaniens und Griechenlands, Bashki Fino und Kostas Simitis, einig.

Sie erklärten nach ihrer mehrstündigen Krisensitzung in Athen, daß sich der Wiederaufbau des Landes auf drei Pfeiler stützen müsse: die Wiederherstellung der Ordnung, die Verteilung von humanitären Hilfsgütern und schnelle Wirtschaftshilfe. Die EU solle die Hilfsgüter liefern, die OSZE mit internationalen Friedenstruppen über die Verteilung wachen. Beide zusammen werden den demokratischen Ablauf der für Juni geplanten Parlamentswahlen garantieren.

Während italienische Zeitungen berichteten, daß die europäische Militärmission spätestens am 12.April starten solle, sagte Vranitzky, es komme sicherlich auf ein paar Tage eher oder später nicht an. Wichtig sei, daß schnell und gerecht Hilfsgüter verteilt würden. Außerdem müsse sichergestellt werden, daß die Waffen eingesammelt werden, um die öffentliche Ordnung wiederherzustellen. Eine Delegation der OSZE werde Anfang kommender Woche nach Tirana reisen, um die Details des Einsatzes der Friedenstruppen mit der albanischen Regierung zu besprechen.

Unterdessen sind gestern erstmals seit der Schiffskatastrophe in der Adria wieder albanische Flüchtlinge in Italien angekommen. Die Behörden in Brindisi teilten mit, daß zwei Boote mit 72 Männern, Frauen und Kindern die Adria überquert haben, 19 von ihnen in einem Schlauchboot. Die italienische Marine wird ihre Patrouillen deshalb bis an die Küsten Albaniens ausdehnen, um das Auslaufen von Flüchtlingsschiffen schon in den Häfen zu verhindern.

Heute soll sich der Direktionsrat für die 5.000 Mann starke multinationale Albanientruppe in Rom treffen. Das teilte ein Sprecher des französischen Außenministeriums mit. An der Zusammenkunft nehmen Vertreter der Staaten teil, die Kontingente für die Truppe stellen. Dies sind neben Italien und Frankreich auch Spanien, Griechenland, die Türkei und Österreich. Es soll vor allem über den Stand der Vorbereitungen zur Entsendung der Soldaten beraten werden.

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