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Bremer SPD gegen Gerhard Schröder

■ Landesvorsitzender Albers fordert Kandidatur von Lafontaine

Der Chef der Bremer SPD, Detlev Albers, hat sich dafür ausgesprochen, daß die SPD die Entscheidung über den Herausforderer Kohls nicht erst wie geplant im April 1998 trifft. Nach seiner Auffassung sollte Parteichef Oskar Lafontaine antreten.

Einer der möglichen Kandidaten, Gerhard Schröder, sagte dagegen, die Partei tue besser daran, den Zeitplan einzuhalten. „Das erlaubt uns, in der Zwischenzeit die inhaltliche Profilierung voranzutreiben“. Schröder wandte sich gleichzeitig dagegen, Umfragen zu ernst zu nehmen, auch wenn er über sein gutes Abschneiden darin erfreut sei. Das Institut Emnid ermittelte für den „Spiegel“, daß Schröder weitaus beliebter ist als Parteichef Oskar Lafontaine. Nur 27 Prozent der Befragten wollen, daß Lafontaine Kohls Gegner wird, für Schröder sprachen sich 62 Prozent aus. In einer Umfrage für den Sender „n-tv“fand Emnid aber heraus, daß wie Schröder jetzt auch Lafontaine – mit einem Vorsprung von 43 gegen 41 Prozent – vor dem Bundeskanzler liegt.

Hamburgs Bürgermeister Henning Voscherau meinte dazu: „Wir wären doch verrückt, uns schon jetzt auf einen Kandidaten festzulegen. Dann können die anderen sich mit der ganzen Regierungsmaschinerie ein Jahr lang auf den einschießen.“ dpa

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