: 17 Tote und die Versicherungen
■ Ein Jahr nach dem Flughafenbrand streiten die Experten
Düsseldorf (rtr) – Beißender Qualm, Panik bei den Wartenden, 17 Tote und über 100 Verletzte: Am Freitag ist es ein Jahr her, daß die Lüftung in der Abfertigungshalle des Düsseldorfer Flughafens brannte. Nach heutigen Erkenntnissen ist der Brand durch Schweißarbeiten im Leitungsschacht einer Zwischendecke ausgebrochen. Der giftige Qualm der schwelenden Kunststoffe wurde durch die Lüftung verteilt.
Bis heute ist umstritten, ob PVC-Kabel oder andere Kunststoffe die Hauptgefahrenquelle waren. Die Landes-SPD wollte keine Kritik an der Chlorchemie, weil einige der Chlorfabriken in Nordrhein-Westfalen liegen, und verhinderte deshalb ein Verbot von PVC am Bau.
Für das Versicherungskonsortium des Flughafens wichtiger als die Ursache der Verletzungen ist jedoch, ob Fahrlässigkeit im Spiel war. Die Versicherungen vermuten dies: Die Flughafen GmbH soll von Baumängeln gewußt und nicht gehandelt haben. Deshalb kündigten sie im Sommer den Vertrag mit der Betreibergesellschaft, um so Ansprüche geltend machen zu können. Sie fordern Schadenersatz zurück, den sie an versicherte Ladenbesitzer im Flughafen gezahlt haben. Morgen will die Staatsanwaltschaft ihre Ermittlungsergebnisse bekanntgeben.
Am 17. April wird dann die Landesregierung ihre Untersuchung der Katastrophe der Öffentlichkeit vorstellen.
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