piwik no script img

Unterm Strich

Um in deutschen Kinos und im Fernsehen daran zu erinnern, daß Aids noch lange nicht besiegt ist, hat der bosnische Regisseur Emir Kusturica den Spot „Magic Bus“ gedreht: In jedem Tunnel verschwinden Passagiere – erst der Drogenabhägige, dann das schwule Paar, zuletzt bleibt aber auch vom biederen Sportsmann nur ein Gerippe zurück. Der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung allerdings, die seit Jahren mit dem Präventionsspot „Kondome schützen“ wirbt, gefällt Kusturicas „Magic Bus“ überhaupt nicht. Mit der Begründung, daß „unsere Vorgaben“ nicht berücksichtigt worden seien, stieg die Kölner Behörde letzte Woche aus dem Projekt für die Frankfurter Aids-Hilfe aus. Es sei vereinbart worden, einen zweiten „Magic Bus“ zu zeigen, mit Menschen, die sich vor Aids erfolgreich schützen. Der Rückzug hat beträchtliche Folgen. Statt in 700 Kinos kann er jetzt nur in 90 Kinos gezeigt werden.

Superman meets Quetzalcoatl: Von 30. April bis 4. Mai findet in Mexiko-Stadt der 3. Internationale Kongreß über Comicstrips, Science-fiction und Fantasy statt. Geplant sind Vorträge, Videovorführungen, Buch- und Zeitschriftenpräsentationen sowie ein Wettbewerb, bei dem der beste SF-Roman ausgezeichnet werden soll. Parallel wird ein SF- und Fantasy-Filmfestival veranstaltet, auf dem Beiträge aus Argentinien, Spanien, den USA, Frankreich, Japan und Mexiko gezeigt werden. Es handle sich um die wichtigste Veranstaltung zum Thema Science-fiction und Fantasy in ganz Lateinamerika, erklärte Veranstaltungssprecher Manelick de la Parra. Diesmal sollen verstärkt auch diejenigen ComicautorInnen vorgestellt werden, die sich außerhalb des Mainstreams bewegen. Ihre Werke sind nur in wenigen Ländern der Region erhältlich und auch dort kaum verbreitet.

Der Autorenkreis der Bundesrepublik verleiht seinen mit 20.000 Matk dotierten Hans-Sahl-Preis 1997 an Anja Lundholm. Die in Frankfurt am Main lebende Schriftstellerin wird für ihr Gesamtwerk gewürdigt, das „die Erinnerung an den Holocaust in autobiographisch geprägten, dichten Schilderungen wachhält“. Lundholms bekanntestes Buch ist „Das Höllentor – Bericht einer Überlebenden“ (1988).

Beim 25. Bundeswettbewerb Gesang haben diesmal Musical-Talente eine Chance – aber nur, wenn sie die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen. Das nämlich ist neben der Altersbeschränkung auf 16–28 Jahre die zweite Voraussetzung für die Teilnahme am Wettsingen in den Fächern Musical und Chanson/ Song. Im September und Oktober beginnen in Bayern, Nordrhein-Westfalen und Sachsen die Vorauswahlen. Die Finalrunden sind von 17.–21. November in Berlin. Zu gewinnen gibt es insgesamt 80.000 Mark. Anmeldeschluß ist der 1. September. Informationen gibt es beim Bundeswettbewerb Gesang Berlin, Kaiserdamm 31, 14057 Berlin, Telefon: (030) 301 55 18.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen