: Lokalkoloratur
Verstummen soll er keineswegs, der Mann, dessen Gesicht der TV-Satiresendung „Extra Drei“im Nordfernsehen N3 das Gesicht gab: Hans-Jürgen Börner soll zwar zum 1. Juni die Moderation der Sendung abgeben, aber nur, damit sie „noch politischer“werde, erklärte gestern der NDR. Presseberichte, auch in der taz hamburg, daß die Sendung abgesetzt und Börner vom Bildschirm verbannt werde, entbehrten jeder Grundlage. Im Gegenteil: Das neue Konzept von „Extra Drei“– das weiterhin ein „lockeres, freches, ironisches Magazin“sein solle – wurde von Börner und der Chefredaktion Zeitgeschehen beim NDR gemeinsam entwickelt. Abwegig sei deshalb die Vermutung, politischer Druck hätte zu dem „Relaunch“geführt. Beschwerden von Politikern und Institutionen über kritische Beiträge in „Extra Drei“zählten vielmehr seit 20 Jahren zum Alltag des Satiremagazins. Und dabei solle es auch bleiben. Börner selbst allerdings äußerte sich gestern nicht. Er war verstummt. smv
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