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„Krisensitzung“beim SV Werder

■ Herzog fordert nach Auswärts-Katastrophe beim HSV neue Spieler / Die Mannschaft spielt schlecht, dafür rennt der Manager prima

Für die Fußball-Profis des SV Werder Bremen bleibt die Niederlage im Nordderby beim Hamburger SV (2:3, Halbzeit: 0:2) nicht ohne Folgen. „Die Mannschaft wird sich zu einer internen Sitzung zu Wochenbeginn treffen und eine genaue Analyse des Spieles vornehmen“, verriet am Sonntag Werders Manager Willi Lemke, der von der desolaten Vorstellung des Teams von Trainer Hans-Jürgen Dörner maßlos enttäuscht war. Im nächsten Bundesliga-Heimspiel am Freitag gegen den 1. FC Köln stehen die Bremer unter Zugzwang. „Wenn wir tatsächlich noch ins internationale Geschäft wollen, dann zählt nur ein Sieg“, meinte Lemke.

Das scheint allerdings nach der katastrophalen Leistung des Teams am Samstag in weite Ferne gerückt zu sein. Spielmacher Andreas Herzog forderte unmittelbar nach der Schlappe in Hamburg bei einem Interview mit SAT 1 Konsequenzen: „Es macht mir keinen Spaß, um die Plätze elf bis fünfzehn zu spielen. Wir benötigen neue und leistungsstarke Spieler“, erklärte Herzog unüberhörbar stocksauer. Wobei er der Mannschaft am Freitag nicht helfen kann. Der Österreicher fällt wegen einer Gelbsperre für das Spiel gegen die Kölner aus. Auch der Einsatz von Viktor Skripnik ist fraglich, da der Ukrainer am Mittwoch in Kiew für ein WM-Qualifikationsspiel seines Heimatlandes gegen Armenien zur Verfügung stehen muß.

Wahrscheinlich wird der SV Werder in dieser Woche den Transfer von Bernhard Trares vom TSV 1860 München nach Bremen bestätigen. Der 31 Jahre alte Libero soll am Dienstag auf der Transferliste des Deutschen Fußball-Bundes erscheinen und dann einen Dreijahresvertrag erhalten. „Es müssen noch einige Details geklärt werden, bevor es zu einem Vertragsabschluß kommt“, berichtete Lemke.

So schlecht die Mannschaft spielt, so prima läuft allerdings der Manager. Der 50jährige Hobbyläufer Lemke belegte gestern beim Bremerhavener Straßenlauf in der Klasse M 50 den dritten Platz. Lemke lief die zehn Kilometer in guten 42:40 Minuten. dpa

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