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Ein „Treujanisches Schiff“ voller Kunst

Der Fischmarkt hat ab heute eine neue Attraktion. An dem Ponton liegt das KüMö-Betonschiff MS-Treue von 1943 ganz unschuldig und scheinbar unbestimmt, aber wer sich nähert und eintritt wird hier eine Außenstelle der Hochschule für Bildende Künste vorfinden. Im Inneren vom Maschinenraum bis zur Kajüte haben sich Studierende verschiedener Klassen der Akademie ästhetisch und konzeptionell ausgebreitet, um von der Schumacherschen Kulturfestung am Lerchenfeld zur Stadt hin auszubrechen.

Initiiert wurde das Projekt von der Klasse von Mike Hentz, aber in einer für die HfBK ganz ungewöhnlichen Geschlossenheit beteiligen sich von Vlado Kristel bis Franz Erhard Walther, von den Architekten bis zur Freien Kunst alle Partikel der zerstrittenen Schule an dem Projekt. Vielleicht in Umkehrung der historischen Dynamik heißt das Boot deswegen Das Treujanische Schiff. Die Versprengten jetzt in einem Hohlraum, statt aus dem Hohlraum in die Welt versprengt.

Heute abend ist Eröffnung mit dem DJ-Team Lovetank und einigen rappenden und toastenden Gästen, danach gibt es fast täglich Programm. Ausstellungen, Installationen, Vorträge von Professoren, Kunstmärkte, ein Jahresausstellungsfest, ein Jour Fix und so fort werden die Wasserseite St. Paulis in Bewegung halten. Das Programm, das bis November fortgeführt wird, findet sich im Einzelnen in den Veranstaltungshinweisen, aber auch der Zufallsbesuch wird lohnend sein. tlb

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