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Schlag in den Magen

Vor dem Parlamentarischen Untersuchungsausschuß (PUA) Polizeiskandal der Hamburger Bürgerschaft hat gestern der Konflikttrainer Holger Jänicke-Petersen bestätigt, daß er 1993 vom sogenannten Kronzeugen Uwe Chrobok über sogenannte Scheinhinrichtungen informiert worden sei. Er sei so entsetzt gewesen, daß er die Polizei-psychologin aufsuchen mußte. Er habe dann später – wie bekannt – den Sozialtherapeutischen Mitarbeiter Uwe Bredthauer im Polizeipräsidium informiert.

Jänicke-Petersen berichtete darüberhinaus über skandalöse Vorfälle, die ihm in diversen Konfliktseminaren bekanntgeworden seien und erhebliche Strukturdefizite erkennen lassen. So würden einerseits Beamte in den Kursen von „Negern“ und „Kanackern“ reden, andere Polizisten hätten sich hingegen über faschistoide Tendenzen auf dem Polizeirevier Kirchenallee beschwert. Vielen mutmaßlichen Drogendealern würde erst ein Schlag in den Magen versetzt, bevor sie angesprochen würden, um ein Verschlucken von Rauschgiftkugeln zu verhindern.

Noch im März hatte der Konflikttrainer vor dem PUA die Aussage verweigert, weil die Staatsanwaltschaft ein Verfahren wegen Strafvereitelung im Amt eingeleitet hatte. Grund: Er hatte nicht alle Fälle, die ihm bekannt geworden waren, zur Strafanzeige gebracht.

Die Vernehmung dauerte bei Redaktionsschluß noch an. kva

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