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Muß Hafenschlick so sündhaft teuer sein?

■ 20 Millionen jährlich könnte man beim Hafenschlick sparen, findet das Finanzressort

700.000 Kubikmeter Hafenschlick müssen jedes Jahr aus den stadtbremischen Häfen herausgebaggert werden, damit hier noch Schiffe anlegen können. Falls es einmal eine beitriebswirtschaftliche Kosten-Nutzen-Rechnung für die einzelnen Hafenbecken geben wird, dann werden diese Kosten, die bisher der Steuerzahler übernimmt, angerechnet werden: 40-50 Millionen sind das, Jahr für Jahr. Die Controller im Finanzressort, die jeden Haushaltsposten immer wieder abklopfen, haben über diese Ausgaben einmal nachgedacht. Begründung der stolzen Ausgaben sind frühere Messungen über die Schadstoffbelastungen im Schlick, die besonders hoch waren. Aber nachdem die Grenzen zur DDR geöffnet und die alten DDR-Betriebe geschlossen wurden, hat die Schadstoffbelastung der Weser erheblich abgenommen. Wie steht es um den Schlick, fragen deshalb die Finanzer.

Die Häfen-Fachleute mauern: Die letzten Messungen, die der Bremer Hafenamts-Chef Wolfgang Meyer offiziell kennt, stammen aus dem Jahre 1994, und da sieht alles noch schlecht aus. Dem Finanzressort liegen aber neuere Messungen vor, aus 1995 und 1996, die zeigen, daß die Schadstoffe abnehmen. „Man muß das doch ernsthaft mal prüfen“, sagt CDU-Häfenpolitiker Jörg Kastendiek, besonders vor dem Hintergrund der Haushaltslage Bremens. Wenn man den Hafenschlick an der Weser-Mündung in die Nordsee kippen würde, wie es Bremerhaven macht, könnten 20 Millionen Jahr für Jahr gespart werden.

In der Sitzung der Häfendeputation hat Staatsrat Gerd Markus gestern zugesagt, daß die Frage geprüft werden soll. Das Finanzressort hat den Häfen-Leuten dafür ein verlockendes Angebot gemacht: Mögliche Einsparungen dürfen wieder im Häfenbereich ausgegeben werden, für fällige Instandsetzungen der alten Hafenanlagen.

K.W.

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