: Keine zweite Akazienpassage
■ Neuer Wettbewerb für Ecke Akazien-/Hauptstraße
Für das Baugrundstück an der Ecke Haupt- und Akazienstraße soll es einen städtebaulichen Realisierungswettbewerb statt der Planung des Architekten Ernst Fuchs geben. Das haben Grüne und SPD im Schöneberger Rathaus gefordert. Es solle nach einer Nutzung gesucht werden, die sich nicht an einem passagenartigen Konzept orientiert. Fuchs wollte das bestehende eingeschossige Gebäude abreißen und hinter einer voluminösen Fassade kleinteilige Ladengeschäfte, ein Museum sowie Wohnungen zu errichten.
„Nicht die extravagante Fassadengestaltung“, sondern die Konzeption der Fassade habe zur Ablehnung des Projekts im Planungsausschuß geführt, so Schönebergs bündnisgrüne Ex-Baustadträtin Sabine Ritter. Die Fraktionen setzen nun darauf, daß die Eigentümerin des Grundstücks, die Wohnungsbaugesellschaft „Stadt und Land“, einen Wettbewerb unterstützt.„Wir haben jetzt dem Bezirksamt angeboten, einen Architektenwettbewerb für August oder September auszuloben“, sagte Peter Topell, von „Stadt und Land“. Es müsse aber noch geklärt werden, welche Nutzungen – ob Wohnungen oder Geschäfte – dort einziehen könnten. „Das, was Fuchs gemacht hat, wird es aber nicht geben“, so Topell. Auch Teile der CDU hatten sich im bezirklichen Planungsausschuß gegen den Entwurf ausgesprochen und forderten einen „sensibleren“ und sachgerechteren Umgang mit der Ecke.
Den Hintergrund bei der Ablehnung der Fuchs-Planung bildet die benachbarte Akazienpassage an der Hauptstraße. Im Gegensatz zur Kaiser-Wilhelm-Passage gegenüber, in der die Mehrzahl der Mieter gute Geschäfte machen, kommen die Ladenbesitzer in der Akazienpassage auf keinen grünen Zweig.
Auch nach der Erweiterung des Einkaufs- und Bistrodurchgangs bis zur Akazienstraße im vergangenen Jahr stehen fast fünfzig Prozent der Verkaufsflächen leer. Rolf Lautenschläger
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