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Schehrereien

■ Ralf Schehr ist nur begrenzte Zeit Nachfolger von Trainer Felix Magath

Besonders überrascht war Ralf Schehr nicht, als er von Uwe Seeler erfuhr, daß er den HSV bis Saisonende betreuen darf. „Ich habe damit gerechnet“, sagte der 43jährige, der gestern vormittag erstmals das Training bei den Profis geleitet hatte. „Meine ganze Motivation ist, den einen dicken Punkt zu holen, der uns noch fehlt, und auch die Mannschaft so zu motivieren, daß sie sich gut aus der Affäre zieht“, erklärte der frühere Hamburger Verbandscoach.

Seit Anfang 1996 trainiert Schehr die HSV-Regionalliga-Amateure – mit großem Erfolg. Der Nachwuchs steht als bester Hamburger Drittligist bereits fest. Ob er in der Bundesliga auch so erfolgreich sein wird? „Ich muß erst viele Gespräche führen, die Mannschaft ist verunsichert und nicht frei.“Deshalb geht es auch in ein Trainingslager außerhalb von Hamburg: „Da haben wir mehr Ruhe.“

Viel Zeit, den Spielern neues Selbstvertrauen einzuimpfen, hat der Interimsmann nicht, den die Assistenten Klaus Schröder und Wolfgang Rolff unterstützen sollen. Schon am Sonnabend kommt Dortmund, eine Woche drauf geht es zum vielleicht entscheidenden Abstiegsduell nach Düsseldorf.

„Die nötige Lockerheit fehlt“, hat Schehr erkannt. Und wie vermittelt er die seinen neuen Schützlingen? „Ich bin ein umgänglicher Typ“, sagt er von sich, „aber auch konsequent.“Also ein harter Hund, der auch einmal mit dem Schwanz wedelt? „Felix hat eine etwas autoritärere Art“, sagt Schehr über seinen gleichaltrigen Vorgänger.

Ambitionen auf ein dauerhaftes Erstliga-Engagement hat er allerdings nicht – derzeit. „Ich will hier die Nachwuchsarbeit verbessern“, betont Schehr, der auch die A-Jugend-Regionalliga-Mannschaft des HSV trainiert. „Das möchte ich auch zu Ende machen.“Später aber wolle er schon einmal als Trainer in die Bundesliga. Der Mann hat es anscheinend in diesem Punkt nicht sehr eilig. Vielleicht ist er deshalb so locker. cleg

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