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Günstige Stadt-Land-Fluß-Visionen

■ Das umfangreiche Programm des dies-jährigen Hamburger Architektur Sommers

Während das Rathaus seine Pläne zur Hafen-City als Geheimsache behandelt, werden Stadtplanung und Baufragen im Hamburger Architektur Sommer in sechzig Veranstaltungen zur Diskussion gestellt. Nach dem erfolgreichen Start vor drei Jahren kann jetzt ein eigens gegründeter Verein zum zweiten Mal die informative Großveranstaltung durchführen, ohne einen Pfenning aus den kommunalen Kassen: die vier bis fünf Millionen Mark für Ausstellungen und Symposien über acht Monate haben Sponsoren aufgebracht.

„Es gibt zuwenig allgemeine Kenntnis darüber, daß Städte nicht nur da sind, sondern gemacht werden - und daß es dabei demokratische Mitsprache gibt“, meint Architekt und Vereinsvorstand Bernd Gundermann. „Wir wollen ein wiederkehrendes Diskussionsforum für Fachleute und interessierte Laien schaffen, in dem hamburgische und internationale Planungskonzepte für das Leben in der Metropole der Zukunft vorgestellt werden.“

Gestern wurde der Architektur Sommer mit einem Fest im Hanseatic Trade Center auf der Kehrwiederspitze offiziell eröffnet. Doch auch bereits laufende Ausstellungen, wie die der visionären Londoner Gruppe Archigram im Kunstverein gehören dazu. Freitag eröffnet die große Palladio-Ausstellung im Museum für Hamburgische Geschichte, am 5. Juni dann ein anderer Blick auf die Architektur des 16. Jahrhunderts in der Präsentation osmanischer Architektur im Museum für Völkerkunde. Verkehrsbauten sind im Herbst ein Schwerpunkt: Bauen für das Fliegen im September, die DB-Präsentation Renaissance der Bahnhöfe in den Deichtorhallen (Oktober) oder das Wiederaufleben der U-Bahn Ringlinie als Museumszug (Ende Juni). Ein Symposion zu den Londoner Dock-Lands und ein Gemeinschaftsprojekt von Rotterdam und Hamburg befaßt sich mit der Revitalisierung von Hafenrandzonen (September) - und wird an den neuen Visionen des Senats kaum vorbeikommen. Hajo Schiff

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