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Noch mehr Leukämie

■ Ärztebefragung im Kreis Steinburg: Viel mehr Krebserkrankungen als vermutet

Von 145 Leukämie- und Lymphdrüsenkrebs-Fällen im Kreis Steinburg (Schleswig-Holstein) hat der Arbeitskreis Leukämie Unterelbe bei einer Ärzte-Befragung erfahren. Der Arbeitskreis fordert deshalb, den gesamten Kreis in die sogenannte Leukämiestudie einzubeziehen. Diese Studie untersucht einen möglichen Zusammenhang zwischen dem AKW Krümmel und der stark erhöhten Kinder-Leukämierate in der Elbmarsch. In dem Gutachten wird zur Zeit nur der südliche Teil Steinburgs erfaßt, in dem die AKWs Brunsbüttel und Brokdorf liegen.

Der Arbeitskreis Leukämie Unterelbe hat alle 84 Ärzte im Kreis schriftlich aufgefordert, ihnen bekannte Leukämie- und Lymphdrüsen-Erkrankungen anonym zu melden. Ein genauer Erhebungs-Zeitraum wurde nicht festgelegt. Die Fälle von „zirka fünf, sechs Jahren“hätten die Ärzte bis zum heutigem Zeitpunkt erfaßt. „Zwischen dreißig und vierzig Prozent“der Angeschriebenen haben geantwortet. „Unsere Untersuchung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit“, sagt der Arzt Dr. Thomas Urch, Mitglied des Arbeitskreises. Bisher waren diesem nur 42 Erkrankungen „in den letzten Jahren“im Kreis bekannt.

Die Zahl von 145 Erkrankungen ist – aufgrund der Erhebungsmethode und aufgrund fehlender Vergleichswerte anderer Regionen – nicht mit bisherigen Erfahrungen zu vergleichen. Das räumt auch Urch ein. Das Ergebnis der Befragung zeige aber, „daß auch der nördliche Teil des Kreises Steinburg deutlich betroffen ist und deshalb in die Studie einbezogen werden sollte“. fis

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