: Betr.: Colonia Dignidad
Es sind vor allem Angehörige von Mitgliedern der Sekte in Chile, die heute in der „Not- und Interessengemeinschaft für die Geschädigten der Colonia Dignidad“ aktiv sind. Von ihrem Ziel, die Verantwortlichen der Colonia Dignidad in Deutschland vor Gericht zu bringen, ist die Notgemeinschaft allerdings heute so weit entfernt wie vor neun Jahren, als sie sich gründete – die deutsche Justiz und das Auswärtige Amt sind bislang nicht durch übermäßige Aktivitäten aufgefallen. Angesichts der neuen Entwicklungen in Chile sorgt sich die Gruppe aber auch um etwas anderes: Was soll mit ihren Verwandten geschehen, die zum Teil fast vier Jahrzehnte unter dem strikten Regime Paul Schäfers standen, wenn die Sekte aufgelöst werden sollte? Was geschieht mit jenen, die in der Colonia geboren wurden, die nichts anderes kennengelernt haben?
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen