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Hellhäutig und heilig

■ „Albinos in Afrika“im Altonaer Museum

Ein hellhäutiges Kind mit krausem weißem Haar lehnt sich schutzsuchend an die breiten Hüften einer schwarzen Frau an. Ein weißer Mann steht lachend inmitten einer schwarzen Menschengruppe. Fotos aus der Ausstellung Albinos in Afrika – Eine schwarz-weiße Geschichte.

„Es geht um die Akzeptanz des Anderssein“, sagt die Fotografin Bettina Clasen zu ihren Aufnahmen, die das Fotoforum im Alto-naer Museum zeigt. Durch die Bekanntschaft mit dem Sänger Salif Keita, einem „weißen Neger“aus Mali, kam die gebürtige Hamburgerin, die jetzt in Paris lebt, zum ersten Mal mit der Thematik in Berührung. Mehrere Jahre reiste sie durch Kamerun und Mali und fotografierte Albinos verschiedener Ethnien. Die Reaktionen auf die unvertraute Blässe sind je nach Glauben und Region frapierend unterschiedlich. Im Norden von Kamerun werden Albinos abgelehnt und diskriminiert, und in einigen Stämmen werden sie bereits im Säuglingsalter getötet. In anderen Gegenden werden sie bedingungslos verehrt.

Immer wieder gehen die Fotos von Bettina Clasen ins Detail: Weißes Haar kräuselt sich im hellen Nacken. Hautstrukturen beschreiben eine fast intime Topographie. Dann wieder Familienfotos im klassischen, europäischen Stil: Die Albinos als optische Störmomente für jeden kolonialisierenden Blick mittendrin.

Der größte Teil der Fotos zeigt Albino-Kinder, einige von ihnen hat Bettina Clasen immer wieder besucht. So auch die beiden Zwillingsmädchen, die sich kichernd selbst auf den Bildern vom Vorjahr anschauen. Uschi Behrendt

Noch bis 8. Juni, Altonaer Museum

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