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Tiananmen-Massaker läßt Hongkong nicht ruhen

■ Demonstranten gedenken der Zerschlagung der Demokratiebewegung in China

Hongkong (taz) – „Freilassung der politischen Gefangenen! Freiheit für Wang Dan! Freiheit für Wei Jingsheng!“ Mit diesen Parolen sind gestern nachmittag über 7.000 Menschen in einem „Marsch für Demokratie in China“ durch die Hongkonger Innenstadt gezogen. Mit einem Meer aus schwarzweißen Plakaten gedachten sie der gewaltsamen Niederschlagung der chinesischen Demokratiebewegung, die sich am Mittwoch zum achten Mal jährt.

Die DemonstrantInnen forderten eine Neubewertung der offiziell als „Konterrevolution“ bezeichneten chinesischen Protestbewegung, die Rehabilitierung der Opfer und eine Bestrafung der Verantwortlichen. Beim Einsatz des Militärs gegen die Demokratiebewegung auf dem Pekinger Platz des Himmlischen Friedens (Tiananmen) waren am 4. Juni 1989 mehrere hundert Menschen ums Leben gekommen.

„Wir versprechen, daß wir jedes Jahr wiederkommen“, sagte Szeto Wah, der Führer der „Allianz zur Unterstützung der patriotisch-demokratischen Bewegung in China“, die bisher jährlich die Demonstration vor der eigentlichen Großkundgebung am Jahrestag organisiert. Letztes Jahr hatten 40.000 Menschen an der Trauerkundgebung teilgenommen. In diesem Jahr, dem letzten Mal unter britischer Kolonialherrschaft, wird mit noch mehr TeilnehmerInnen gerechnet. Die chinesische Führung und Hongkongs künftiger Regierungschef haben die OrganisatorInnen der Stadt bereits aufgefordert, auf die Kundgebungen in Zukunft zu verzichten. Sven Hansen

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