Darf man Mogelpackung sagen?

■ betr.: „Dow Chemical und Volvo im Ökofonds“, taz vom 3. 6. 97

„Vorbei sind die Zeiten, als die Ökobank oder die Alternative Bank Schweiz das Geschäft mit dem grünen Geld für sich gepachtet hatten...“ frohlockt Pieter Poldervaart. Endlich, so kann frau den Autor verstehen, hat auch eine konventionelle Großbank einen Ökofonds aufgelegt – mit dem man außerdem noch richtig Geld machen kann. Wie schön – Öko und Spitzenrendite! Wen stört es, daß wegen der Rendite zu 80 Prozent Konzerne wie Dow Chemical darin vertreten sind – Gentechnik, Chlorchemie und Atomkraft – und wahrscheinlich auch Rüstungsbetriebe, die umweltfreundlich Panzer herstellen – nicht ausgeschlossen sind.

Gänzlich unverständlich ist, wenn diese unkommentiert aufgrund etwas Ökokosmetik zu „Ökoleadern“ erklärt werden. Immerhin hat der Autor erkannt, daß Ulrich von Weizsäcker eine schwierige Gratwanderung als wissenschaftliches Beiratsmitglied für eine solche – darf man Mogelpackung sagen? – bevorsteht.

Vorbei sind die Zeiten noch lange nicht, in denen Ökobank und Alternative Bank Schweiz (ABS) das Geschäft mit dem grünen Geld für sich gepachtet haben, wenn solche Angebote als Ökoprodukte angepriesen werden. Bei Ökobank und ABS ist bei einem Produkt, bei dem Öko draufsteht, auch wirklich Öko drin! Die Sozialverträglichkeit ist dabei eine selbstverständliche Ausprägung, die sich aus einem Verständnis für die Umwelt ergibt, das nicht beim Naturschutz aufhört. Jutta Gelbrich, Pressesprecherin

der Ökobank eG,

Frankfurt/Main