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Familie Simsek gerettet

■ Kurden haben jetzt in Holland endlich unbefristetes Aufenthaltsrecht erhalten

Nürnberg (taz) – Fariz Simsek (31), seine Frau Sahize (21) und seine beiden Kinder Leyla (4) und Bilal (6) dürfen sich freuen. Das niederländische Justizministerium hat der kurdischen Familie „aus zwingenden Gründen humanitärer Art“ das unbeschränkte Aufenthaltsrecht erteilt.

Damit hat die Odyssee der Simseks ein Ende, die im Mai 1992 mit der Flucht aus der Türkei begonnen hatte. Damals hatte Fariz Simsek in Deutschland für sich und seine Familie um Asyl gebeten. Obwohl ihm Amtsärzte attestierten, vor seiner Flucht schwer gefoltert worden zu sein, wurde sein Antrag als „unbegründet“ abgelehnt. Daß amnesty international sein Schicksal als ersten deutschen Fall zur „Urgent Action“, also zur wichtigen Aktion erklärt hatte, beeindruckte das bayerische Innenministerium nicht – es versuchte zweimal, Simsek abzuschieben.

Deshalb tauchte der Kurde Ende März 1995 unter. Seine Frau floh mit den beiden Kindern ins Kirchenasyl in Steppach bei Augsburg. Das Münchner Innenministerium erwog gar die Inhaftierung der Kinder, um Druck auf die Familie auszuüben. Sahize Simsek floh mit den Kindern schließlich Ende 1995 nach Holland. Simseks Anwalt Michael Sack wertet die Entscheidung als „Ohrfeige für die deutschen Behörden“. Nun habe die Familie, so Sack, die bis zuletzt von der Steppacher Kirchengemeinde unterstützt wurde, die Chance, einen Sprachkurs zu besuchen, zu arbeiten und die niederländische Staatsangehörigkeit anzunehmen. BS

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