Gut & neu: „Das Gedächtnis der Stadt“

Nichts ist so lebenserleichternd wie die Gnade eines schlechten Gedächtnisses. Und je schneller der Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg zu einer ästhetischen Amnesie führte, und das Wirtschaftswunder geschrumpfte Mägen füllte, desto einträchtiger reichten sich ausgiebige Konsumfreude und blinder Leistungswillen die Hand zur Entpolitisierung der jüngsten Vergangenheit. Im vergangen Jahr haben Historiker, Theologen, Politologen und Juristen in einer Vortragsreihe der Uni Hamburg kritisch Rückschau gehalten auf fünfzig Jahre Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Vergangenheit Hamburgs. Diese Beiträge sind nun in Buchform erschienen, Das Gedächtnis der Stadt, herausgeben von Peter Reichel in der Schriftenreihe der Hamburger Kulturstiftung. Gestern wurde die Aufsatzsammlung in den Kammerspielen präsentiert. big/Foto: Buch