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Bremen „reduziert Tierversuche perspektivisch“

■ Bürgerschaft stimmte Tierversuchen mit breiter Mehrheit zu

„Tierversuche perspektivisch reduzieren“, unter dieser Überschrift sprachen sich die Abgeordneten der SPD, der CDU und einige aus den Reihen der AfB gestern in der Bürgerschaft nicht grundsätzlich gegen die Einrichtung eines Primaten-Labors an der Bremer Universität aus. Sie persönlich sei gegen Tierversuche, begründete die SPD-Wissenschaftspolitikerin Carmen Emigholz, der Kompromiß auch mit der CDU hatte aber offenbar darin gelegen, in einer langen Liste unverbindliche Bedenken aufzureihen.

Als Helga Trüpel für die Grünen, die die Debatte gefordert hatten, das Thema einleitete, hörten nicht mehr als eine Handvoll Abgeordnete von SPD und CDU zu. Die immer wieder vorgezogene medizinische Begründung sei „sehr umstritten“, erklärte Trüpel, in dem Antrag an die Tierschutzkommission sei dieser Aspekt auch sehr zurückhaltend formuliert. Sie sprach sich für eine Wissenschaftspolitik aus, die die andere Methoden der Gehirnforschung favorisiert.

Wissenschaftssenatorin Bringfriede Kahrs (SPD) bezeichnete die Tierversuche und das Makaken-Zentrum als „unbedingt notwendig“. Andere effiziente Verfahren gebe es nicht, um die dort gestellten Fragen zu beantworten.

Ob man denn diese Fragen beantworten müsse, wenn es ethische Bedenken gegen die Verfahren gebe, fragte der Grüne Hermann Kuhn, zumal der medizinische Zusammenhang dieser Grundlagenforschung sehr vage sei.

Bremen müsse sich entscheiden, ob es ein Makaken-Labor mit offenbar einer ganzen Reihe von Wissenschaftlern im Umfeld der Experimente wolle oder eine tierversuchsfreie Forschungsrichtung bevorzuge. Beides sei nicht finanzierbar.

Der Tierschutzbund hatte zu der Parlamentsdebatte einen „Primatenreport“vorgelegt. Medizinisch gebe es sehr viel effektivere Untersuchungen an Patienten mit neurologischen Ausfällen, heißt es da. Experimente an Affen würden zudem allein in Deutschland an acht Orten durchgeführt.

„Wer nach 30 Jahren Grundlagenforschung an Affen darauf verweist, daß nur die Fortsetzung dieser Arbeiten es ermöglichen wird, bestimmte Krankheiten endlich zu verstehen und zu behandeln, ist in einer Sackgasse“.

Den betroffenen Biologen, die mit medizinischen Problemen für ihre Experimente werben, wirft der Tierschutzbund vor, „für persönliche Interessen unter Vortäuschung falscher Tatsachen mit der Angst der Bürger“zu spielen. K.W.

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