: Part-Time-Welle unerwünscht
■ Zweikampf um Radiofrequenz 89,1 geht in den Endspurt
Noch vor der Sommerpause will Senatskanzlei-Chef Thomas Mirow entscheiden, wem die letzte freie Radiofrequenz in Hamburg zugeschlagen wird. Die beiden Bewerber, das in Berlin ansässige Deutschlandradio und die nichtkommerzielle AnbieterInnengemeinschaft FSK, trommeln kräftig für ihre eigene Zulassung. Denn während die Senatskanzlei die Welle zwischen beiden Anbietern gerne teilen würde, wollen FSK und Deutschlandradio die Frequenz für sich allein.
Während Deutschlandradio sich bereits Ende Mai nach einem Gespräch in der Senatskanzlei „gute Erfolgschancen“ bescheinigte, wähnen die FSKlerInnen das Rundfunkrecht „auf unserer Seite“. Denn nur eine nichtkommerzielle lokale AnbieterInnengemeinschaft erfülle alle im Frequenzvergabegesetz genannten Voraussetzungen für eine Lizenzerteilung. Die FSKlerInnen forderten deshalb jetzt Deutschlandradio schriftlich auf, seine Bewerbung zurückzuziehen.
Um die Bedenken der Senatskanzlei zu zerstreuen, die ausschließlich über Mitgliedsbeiträge finanzierte FSK-AnbieterInnengemeinschaft würde ein full-time-Programm nicht auf die Beine bringen, präsentierten die Alternativ-FunkerInnen gestern erstmals ein ausgefeiltes Programmschema für ein Vollprogramm, das ab 1. Januar 1996 über den Äther gehen könnte. Eine 35stündige Kostprobe des wortreichen und mainstreammusic-armen Vollprogramms gibt es zwischen dem 8. (22 Uhr) und dem 10. Juli (9 Uhr) auf dem Offenen Kanal (96 Mhz) zu hören. Auch die Finanzierung des angestrebten Vollprogramms halten die FSKlerInnen für gesichert. 750 der 1.000 Förder-Mitgliedschaften, die die AnbieterInnen zur Kostendeckung benötigen, sind bereits vor der Frequenzvergabe zusammengekommen. Marco Carini
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