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Arbeitssenatorin will Telearbeit fördern

■ Fachkongreß „Virtuelle Arbeitswelten“ in Adlershof. Kaum soziale Absicherung

Auf dem boomenden Telearbeitsmarkt seien die Beschäftigten ihren Arbeitgebern weitgehend schutzlos ausgeliefert. Keinerlei rechtliche Absicherung hätten die vom „Outsourcing“ betroffenen Arbeiter am heimischen PC, analysiert Arbeitssenatorin Christine Bergmann (SPD) den Telearbeits- Trend, bei dem weder Arbeitszeiten, Sozialversicherung oder Arbeitsschutz gewährleistet seien.

Die soziale Absicherung der ausgelagerten Computerarbeiter sei dringend geboten, doch die Durchsetzung dieser Forderung noch nicht in Sicht, erklärte die Senatorin während des Kongresses „Virtuelle Arbeitswelten“ (18./19.6.), der gestern in Adlershof begann. Die Interessenten der Fachtagung standen gestern Schlange. 300 Teilnehmer hatte die Senatorin eingeplant. 450 waren schließlich gekommen, um über die Chancen der Telearbeit und des Tele-Lernens zu debattieren. Mit EU-Fördermitteln aus dem Adapt-Programm will Bergmann die Einführung von Telearbeit unterstützen. Unternehmer, Wissenschaftler, Gewerkschafter und Ministerialbeamte tauschen sich über die virtuelle Arbeit aus.

Werner Korte von der Gesellschaft für Kommunikations- und Technologieforschung kritisierte die ängstlichen Unternehmer hierzulande. „Die warten, bis im Ausland die Telearbeit selbstverständlich geworden ist.“ Kritischer äußerte sich Werner Dostal von der Bundesanstalt für Arbeit: „Menschen, die zwanzig Jahre abhängig gearbeitet haben, werden mit der Telearbeit Probleme haben.“ Telearbeit könne den Ausstieg aus dem sozialen System bewirken. Christine Bergmann sieht eine Chance für Frauen, wenn mehr Männer Telearbeit zu Hause verrichten. Um in Telejobs einzusteigen, muß der zukünftige Bildschirmarbeiter schon früh mit der Technologie vertraut sein. Ob hier eine Chancengleichheit für junge Einsteiger mit unterschiedlichem Informationszugang geschaffen werden kann, weiß Senatorin Bergmann auch nicht. Peter Sennekamp

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