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Keine Kirch-Premiere

■ Verhandlungen über die Aufteilung des TV-Marktes der Zukunft

Zwei Tage lang war die angeschlagene Finanzlage des Leo Kirch das Thema um den Medienmagnaten, jetzt sollte es wieder etwas anderes sein: Focus meldete gestern, Kirch übernehme von Frankreichs Pay-TV-Riesen Canal + die Mehrheit beim Bezahlfernsehsender Premiere – eine Ente. Denn der Gesellschaftervertrag des Senders will es, daß sich die Premiere-Partner – neben Kirch und Canal + der Bertelsmann-Konzern – über die Neuaufteilung des Senders verständigen müssen. Bertelsmann PR-Vorstand Manfred Harnischfeger sagte gestern der taz: „Kirch kann gar nicht die Mehrheit von Canal + übernehmen.“ Der Bertelsmann- Konzern, der die Geschäfte von Premiere bislang bestimmt, verhandelt derzeit mit Kirch über die Aufteilung des digitalen Fernsehmarktes der Zukunft. Und Premiere gilt als dessen Kernstück.

Gestern abend trafen in München Vertreter beider Konzerne mit denen des Kabelriesen Telekom und den Wirtschaftsministern Wolfgang Clement (NRW/SPD) und Otto Wiesheu (Bayern/CSU) zusammen, um die geplanten Abmachungen über die Marktaufteilung voranzubringen. Unter anderem wird nach Wegen gesucht, wie das Kartellrecht umschifft werden kann, an dem eine Verbindung von Bertelsmann, Kirch und Telekom 1994 gescheitert war. Lutz Meier

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