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Konsumberater vor Aus

■ Verbraucherzentrale steht wegen Sparkurs des Senats vor dem Konkurs

Der Verbraucherzentrale droht nach 44 Jahren der Konkurs. Wenn nicht noch Hilfe gefunden werde, sei dies die Konsequenz aus der jüngsten Mittelkürzung des Senats, erklärte die Verbraucherzentrale gestern. Es wäre der erste Konkurs einer der 16 Verbraucherzentralen in der Bundesrepublik.

Es fehlten 256.000 Mark, die trotz aller Anstrengungen nicht mehr aufgefangen werden könnten, hieß es. „Diese Kürzung macht die Verbraucherzentrale handlungsunfähig und bedeutet definitiv das Aus.“

Nach Angaben der Wirtschaftsverwaltung wird über die Kürzung der Mittel heute entschieden. Ein Sprecher verwies darauf, daß im Ressort 23,8 Millionen Mark eingespart werden müßten.

Die Verbraucherzentrale erklärte, der Senat habe zu Jahresbeginn wieder 200.000 Mark gestrichen. Für das Haushaltsjahr 1998 seien weitere Kürzungen zu erwarten. „Wie ein Blitz“ habe jetzt die jüngste Kürzung um 405.000 Mark für das laufende Haushaltsjahr eingeschlagen. Die Berliner Verbraucherschützer sind unter anderem auch bundesweit bei der Bekämpfung dubioser Kapitalanlagen und unseriöser Kreditvermittler tätig.

Die Arbeitsgemeinschaft der Verbraucherverbände (AGV) in Bonn sprach von der Spitze eines Eisberges. 1996 erhielten die Verbraucherzentralen den Angaben zufolge 74 Millionen Mark aus öffentlichen Kassen, davon 55 Millionen Mark von den jeweiligen Ländern.

Der Berliner Vorstandsvorsitzende Heiko Steffens kritisierte die massive Kürzung als Angriff auf Bürgernähe und Bürgerinteressen. „Wer heute eine sparsam wirtschaftende Verbraucherzentrale schließt, muß morgen eine teure Behörde schaffen.“ Alle Möglichkeiten der Steigerungen von Eigeneinnahmen seien erschöpft. dpa

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