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Auf der Jagd nach dem vierten Sieg

■ Tennisprofi Becker steht heute in Wimbledon mächtig unter Druck – und Goran Ivanisevic steht als erster in Runde zwei

Wimbledon (dpa/taz) – Heute gilt es für Boris Becker. In seinem Wimbledon-Erstrundenspiel trifft er auf den Spanier Marcos Aurelio Gorriz. Der Jagd nach dem vierten Sieg hat Becker (29) einiges untergeordnet. Sogar die French Open in Paris strich er zugunsten einer perfekten Vorbereitung auf seinem Lieblingsbelag. Der Druck ist enorm, und Beckers Nervosität hat sich in London von Tag zu Tag gesteigert. Als wegen des Regens am Sonntag gar nichts mehr ging, mietete er für umgerechnet 22.000 Mark einen Privatjet und flog zu Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt nach München, um sich prophylaktisch an der linken Wade behandeln zu lassen.

Doch wo steht Becker sportlich? Nur 15 Matches hat er in diesem Jahr bestritten – Turniersieg Fehlanzeige. Erstmals seit seinem Wimbledon-Debüt 1984 kommt er ohne Turniersieg zu den All England Championships. In der Weltrangliste ist er nur noch die Nummer 18 – Tendenz fallend. Die Halbfinal-Teilnahme beim deutschen Rasenturnier in Halle/Westfalen war das beste Resultat. Dennoch wartet in London alles auf den großen Coup. Sein Ex-Trainer Günther Bosch hat schon mal verkündet, bei einem Sieg würde Becker „sofort“ zurücktreten. Andere Experten kalkulieren die Chancen bei einem Viertelfinal-Aufeinandertreffen mit dem Weltranglistenersten Pete Sampras.

Als Becker gestern zunächst einmal souverän den Herzog von Kent bei der Eröffnung des neuen Court Nr. 1 flankierte, hatte Goran Ivanisevic das erste Spiel schon überstanden: Der zweimalige Finalist hatte gegen Dinu Pescariu mit 6:1, 6:3, 6:3 gewonnen und war damit als erster Spieler in die zweite Runde eingezogen. Der erste Regen ereilte Wimbledon nach genau 80 Minuten – Aufschlagspezialist Ivanisevic brauchte nur 75.

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