Mercedes an die Spree

■ Autoverkauf für die Bundesrepublik soll mit 500 Jobs ins debis-Gebäude

Der Daimler-Benz-Konzern wird den Vertrieb der Automobiltochter Mercedes für Deutschland von Stuttgart nach Berlin verlegen. Betroffen sind nach Angaben des Unternehmens 500 bis 550 Mitarbeiter der Hauptverwaltung der Mercedes-Benz-Vertriebsorganisation Deutschland. Sie sollen an die Spree umziehen.

Diesen Beschluß faßte der Vorstand der Daimler-Benz AG am Dienstag abend. Die Neustrukturierung der Verkaufsorganisation soll die Marktchancen von Mercedes verbessern. Die Entscheidung wurde dem Betriebsrat mitgeteilt.

Die ersten Beschäftigten sollen Mitte 1998 in das konzerneigene Haus am Potsdamer Platz einziehen, das debis, die Dienstleistungstochter des Unternehmens, errichtet. Der komplette Umzug soll bis Ende 1998 abgeschlossen sein. Im Jahr 1996 hat die Daimler-Benz AG in Deutschland 264.000 Personenwagen und 86.600 Nutzfahrzeuge abgesetzt. Deutschland ist der weltweit bedeutendste Einzelmarkt für die Nobelschlitten von Mercedes.

Daimler-Benz-Vertriebsvorstand Dieter Zetsche sagte: „Berlin entfaltet schon heute eine Sogwirkung für Interessenverbände wie Güterverkehrs- und Speditionsverbände oder Taxi- und Autovermietungsverbände.“ Insgesamt verfügt die Vertriebsorganisation über rund 700 Arbeitsplätze. 80 Prozent der betroffenen Beschäftigten hätten kein Interesse am Umzug, weiß der Betriebsrat zu berichten. Den Umzug selbst kann er kaum kippen, wohl aber einen Sozialplan aushandeln. Der wird teuer, denn Kündigungen sind einstweilen ausgeschlossen. Mercedes muß Ersatzarbeitsplätze in Stuttgart anbieten. dpa/taz