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Eine kostengünstige Alternative

■ Bündnisgrüne präsentieren Gegenkonzept zur umstrittenen Ostseeautobahn. Kostenersparnis von 4 Milliarden Mark

Hamburg/Berlin (rtr/taz) – Statt der umstrittenen Ostseeautobahn A20 sollten bestehende Bundesstraßen ausgebaut und einige zusätzliche Ortsumgehungen neu gebaut werden. Das haben am Donnerstag die Bündnisgrünen der schleswig-holsteinischen Landtagsfraktion und aus Mecklenburg-Vorpommern gemeinsam mit dem Bündnis gegen die A20 in Kiel vorgeschlagen. Die Kosten für ihr Alternativkonzept beziffert Karl-Martin Hentschel von der Fraktion der Bündnisgrünen im Kieler Landtag auf 420 Millionen Mark. Die A20 würde demgegenüber 4,4 Milliarden Mark kosten.

Den Autoverkehr in West-Ost- Richtung sollen nach dem Konzept die ausgebauten Bundesstraßen 105, 104 und 110 aufnehmen. Abgeschlossen werden sollen auch die für die A20 geplanten und teilweise bereits begonnenen Stadtumgehungen bei Wismar und Grevesmühlen. Darüber hinaus sollen einige weitere Ortsumgehungen vordringlich gebaut werden, unter anderem um Schlutup, Stralsund und Greifswald.

Grund für den jetzigen Vorstoß ist nach den Worten Karl-Martin Hentschels, daß sich in den vergangenen Jahren die Voraussetzungen für die Planung der A20 grundlegend geändert hätten. So sei nicht einmal der erste Planabschnitt der Straße im Verkehrswegeplan finanziert. Der Ost-West-Verkehr zwischen Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein sei zudem seit 1993 stetig zurückgegangen. „Die tatsächlichen Verkehrsprobleme in den Städten und Ortschaften an der B105 in Mecklenburg-Vorpommern stammen zu 90 Prozent aus internem Verkehr“, hieß es bei der Präsentation des Alternativkonzeptes. Dieses Problem könne nur durch örtliche Veränderungen, etwa die Stärkung des öffentlichen Personenverkehrs, gelöst werden.

Für das Alternativkonzept insgesamt spreche, so Hentschel, vor allem die Kostenersparnis von 4 Milliarden Mark. Sein Vorschlag: Fünfzig Prozent des Geldes solle die Bundesregierung zur Sanierung des Bundeshaushaltes einsetzen. Die übrigen 2 Milliarden Mark jedoch sollten je zur Hälfte Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein zur Finanzierung dringender Bahn-Projekte aus dem Bundesverkehrswegeplan erhalten.

Der von der SPD favorisierte Autobahnbau ist einer der größten Streitpunkte der rot-grünen Regierungskoalition in Kiel. gg

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