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Hologramm soll Fälscher schrecken

■ Die Bundesbank will Geldscheine sicherer machen

Frankfurt/Main (taz/dpa) – „Die Qualität der Fälschungen hat weiter zugenommen“, klagt die Bundesbank und will daher neue Sicherheitsmerkmale auf Fünfziger, Hunderter und Zweihunderter bringen – nur wenige Jahre vor der geplanten Einführung des Euro. Kommende Woche wollen die Experten der Frankfurter Zentralbank ihren neuesten Schachzug der Öffentlichkeit vorstellen. Das Druckbild auf den Geldscheinen wird sich nicht ändern, doch ein Hologramm wird hinzukommen. Dieses von den Scheckkarten bekannte metallische Bild zeigt je nach Blickrichtung unterschiedliche Motive. Damit wird nach Meinung der Bundesbank eine entscheidende Hürde gegen die Nachahmer aufgebaut: Die Noten lassen sich dann nicht mehr per Farbfotokopierer fälschen. Auch Nachdrucken wird schwerer. Bereits Anfang August sollen neue Scheine in Umlauf kommen – die Fünfzig-Mark-Scheine werden einige Monate später folgen. „Die übrigen Notenwerte, die seltener gefälscht werden, bleiben unverändert“, heißt es bei der Zentralbank. Allerdings könnte das neue Sicherheitsmerkmal die Vorlieben der Fälscher durchaus verschieben.

Die derzeit umlaufende Banknotenserie wurde – nach fast 30 Jahren – im Oktober 1990 schrittweise eingeführt. Schon damals war der technische Fortschritt in der Druck- und Fotokopiertechnik ausschlaggebend. Eine Fülle von Sicherheitselementen – von der Papierdicke bis zum einseitig zerstückelten „D“ – sollten den Fälschern das Handwerk legen. Doch die haben dazugelernt. Die große Gefahr der Fotokopierer scheint zumindest eingedämmt, weil die Hersteller elektronische Systeme installierten, die das Muster der Scheine erkennen und die Vervielfältigung blockieren. Während 1992 noch 83 Prozent aller Fälschungen aus Farbkopierern kamen, sank dieser Anteil bis 1996 auf etwa die Hälfte. Auf 2,6 Milliarden Banknoten kamen im vergangenen Jahr rund 25.769 entdeckte Blüten. urb

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