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SPD-Klage fertig

■ Etat 1996 verstoße gegen Verfassung

Bonn (dpa/taz) – Die Bundesregierung ist nach Auffassung der SPD dabei, auch bei den Bundesetats 1997 und 1998 gegen die Verfassung zu verstoßen. Das kündigten die führenden Finanzpolitiker der SPD-Bundestagsfraktion, Ingrid Mattäus-Maier und Karl Diller, am Mittwoch bei Vorlage der jetzt fertiggestellten Klageschrift gegen den Bundeshaushalt 1996 an. „Die Bundesfinanzen befinden sich im Zustand des Chaos und der Zerrüttung“, erklärte Matthäus- Maier.

Ausgesprochen bedenklich sei bei der aktuellen Bewältigung der Haushaltslöcher das Vorhaben, 25 Prozent der Telekom-Aktien des Bundes bei der bundeseigenen Kreditanstalt für Wiederaufbau zu „parken“. Damit wolle Waigel den Haushalt dieses Jahres um 10 Milliarden und den Etat 1998 um 15 Milliarden Mark entlasten. Dies sei „eindeutig eine Kreditaufnahme“ des Bundes.

Begründet wird die Klage der SPD für den Haushalt 1996 in mehreren Punkten. So habe das damalige Haushaltsgesetz gegen Artikel 110 des Grundgesetzes verstoßen, wonach „alle Einnahmen und Ausgaben des Bundes in den Haushaltsplan einzustellen sind“. Gegen Artikel 115 Grundgesetz habe die Regierung verstoßen, weil die Kreditaufnahme frühzeitig erkennbar aus dem Ruder gelaufen sei.

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